Oskar Dierbach |
In einer Welt voller Grausamkeiten können
viele Menschen nicht mehr an einen gnädigen Gott glauben. Die christlichen
Kirchen verzeichnen mehr Aus,- als Eintritte. Gleichzeitig ziehen die
Bibeltage, die am 19. Und 20. September im Altenhof an der Kaiserstraße über
die Bühne gehen immer wieder bis zu 400 interessierte Christen aus allen
Konfessionen an, die gemeinsam in der Bibel lesen und über die Bibel sprechen,
in dem sie sich durch Diskussionen und Vorträge inspirieren lassen. Was hat uns
die Bibel heute noch zu sagen? Das Neue Ruhrwort fragte den Organisator der
Bibeltage, Oskar Dierbach, der als Pflegedienstleiter im Altenheim Haus
Ruhrgarten arbeitet.
??? Warum lohnt es sich, in der Bibel zu lesen?
!!! Weil Sie eine konkrete Lebenshilfe darstellt, in
dem sie uns tiefe Wahrheiten über das menschliche Zusammenleben vermittelt und
uns zeigt, dass unser Leben jenseits der Leistungsmaxime „höher, schneller,
weiter“ einen unzerstörbaren und von Gott gegebenen Wert und Sinn hat.
??? Aber warum tun sich heute so viele Menschen schwer
damit an einen gnädigen Gott zu glauben und sich in einer Kirche zu engagieren?
!!! Weil ihnen oft die gelebten Vorbilder christlichen
Glaubens und christlicher Nächstenliebe fehlen und sie Kirchen oft als einen
Ort voller Traditionen und Rituale sehen und erleben, der mit Ihrer
Lebenswirklichkeit nichts zu tun hat. Erst wenn man sich auf die Bibellektüre
einlässt, kann man zunächst seinen eigenen Standort bestimmen und sich dann mit
anderen über seine Glaubenserfahrungen austauschen. Und nur so kann man dann
auch erkennen, dass wir uns als Mitmenschen von Gott als Assistenten geschenkt
worden sind. Und so, wie wir als Menschen uns gegenseitig geschenkt worden
sind, so ist uns auch unser Leben von dem unsichtbaren, aber lebendigen Gott
geschenkt worden. Sö können wir erfahren, dass dieser liebende Gott, der sich
durch Jesu Worte und Taten offenbart hat, auch und gerade dann mit uns geht,
wenn wir an den Grausamkeiten dieser Welt verzweifeln wollen.
??? Was zieht Menschen aller christlichen Konfessionen
zu den Bibeltagen?
!!! Die
Erfahrung, dass wir die Frohe Botschaft der Bibel ganz konkret in unseren
Alltag übersetzen, so dass jeder erkennt: Das hat etwas mit mir und mit meinem
Leben zu tun. Das kann mir helfen, gut zu leben und der zu werden, der oder die
ich bin. So werden wir uns bei diesen Bibeltagen zusammen mit dem Mülheimer
Sozialdezernenten Ulrich Ernst und Denise
Uwimana Reinhardt, die in dem vom Völkermord gezeichneten Ruanda ganzheitliche
Hilfs- und Versöhnungsarbeitet leistet, darüber sprechen, was es im familiären
und gesellschaftlichen Alltag bedeuten kann, wenn man aus der biblischen Quelle
eines christlichen Lebens- und Glaubensverständnisses heraus das
Vergeltungs-Prinzip Zahn um Zahn durchbricht und das Zusammenleben der
Generationen so organisiert, dass jeder den anderen als Geschenk begreift und
erlebt.
Dieser Text erschien am 19. September 2015 im Neuen Ruhrwort
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