Margret Zerres |
25 Jahre bei der Caritas. Das konnte jetzt Margret Zerres
feiern. „Eigentlich habe ich mich immer für Menschen interessiert“, sagt die
stellvertretende Geschäftsführerin der Caritas. Deshalb engagierte sich die
Tochter eines Bergmanns und einer Schneiderin in der katholischen Jugendarbeit
und studierte nach der Schule Sozialarbeit. In 25 Jahren Caritas in fast allen
Bereichen gearbeitet, die der katholische Sozialverband zu bieten hat,
Familien- und Jugendhilfe, der allgemeine soziale Dienst, Arbeit mit psychisch
kranken Menschen, Sucht- und Integrationsberatung. „Diese breite Erfahrung
hilft mir heute, die Arbeit meiner Kollegen wertzuschätzen“, sagt Zerres. Mit
einem berufsbegleitenden Studium Sozialmanagement hat sich die Sozialarbeiterin
2002/2003 das geistige Rüstzeug für ihre heutige Position geholt. Denn als
stellvertretende Caritas-Geschäftsführerin wird Margret Zerres seit 2006 nicht
nur mit sozialen, sondern auch mit Personal- und Wirtschaftsfragen
konfrontiert. Obwohl die Aufgaben, etwa in der Familien- und Jugendhilfe, in
der Arbeit mit psychisch kranken Menschen oder mit Flüchtlingen weiter zunehmen
und die Finanzierung der sozialen Arbeit über Bund, Land und Bistum schwieriger
wird, hat sich Zerres die Freude an ihrer Arbeit bewahrt. „Denn ich schaue
immer zuerst auf die Potenziale und Stärken der Menschen, die zu uns kommen,
weil ich weiß, dass es sehr schwierig wird Menschen zu helfen, wenn sie nicht
selbst bereit sind, ihr Problem anzupacken.“ Gerne erinnert sie sich an eine
mehrfache Mutter, die durch ihre motivierende Begleitung den Mut fand, sich von
ihrem gewalttätigen Ehemann zu trennen und den Start in ein neues, privat und
beruflich, selbstbestimmtes Leben zu wagen. Und jetzt sieht sie bei vielen
Flüchtlingen, um die sich die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Caritas
kümmern, ein großes Potenzial an Bildung, Wissen und Motivation, das unserer
Gesellschaft gut tun könnte. Und Eltern wünscht die Mutter von zwei erwachsenen
Söhnen: „den Mut, Kindern im Alltag Grenzen zu setzen und sie mehr als eine
Freude als eine Belastung zu sehen.“
Dieser Text erschien am 19. September 2015 im Neuen Ruhrwort
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen