Samstag, 19. September 2015

Der demografische Wandel lässt den Bedarf an geriatrischer Versorgung stetig steigen: Drei Fragen an Arina Skorohodva. Sie leitet die vor einem Jahr eröffnete Geriatrische Tagesklink des Evangelischen Krankenhauses


Arina Skorohodova 

Wer sollte warum am 22. September 2015 von 13 bis 16 Uhr zu Ihrem Tag der offenen Tür kommen?
Unser Tag der offenen Tür richtet sich in erster Linie an potenzielle Patienten mit akuten Erkrankungen und Gesundheitsstörungen im hohen Alter, bei denen eine stationäre Behandlung vermieden werden kann, sowie deren Angehörige. Außerdem möchten wir auch Bewohner von Senioreneinrichtungen ansprechen, bei denen sich die Mobilität und Selbsthilfefähigkeit verschlechtert hat.  

Wie fällt Ihre Bilanz nach einem Jahr aus und wie sehen Sie mit Blick in die Zukunft und den demografischen Wandel das Verhältnis von Angebot und Nachfrage in der geriatrischen Versorgung? Schon heute sind 30 % der Mülheimer über 60!
Unsere Bilanz ist sehr positiv. Wir hatten bisher rund 100 Patienten mit den verschiedensten Erkrankungen: beginnende Demenz, Gebrechlichkeitssyndrom, Gangstörungen, Depressionen, chronische Schmerzen,  Parkinson und Einschränkungen nach Schlaganfällen. Der Aufenthalt in unserer Tagesklinik hat bei den Patienten dazu beigetragen, ihre Mobilität und Alltagskompetenz zu verbessern.

Wir sehen einen stetig steigenden Bedarf der geriatrischen Versorgung aufgrund des demografischen Wandels. Mit der Verzahnung der Geriatrischen Tagesklinik und der Abteilung Geriatrie in unserer Medizinischen Klinik bieten wir in Mülheim bereits ein einzigartiges Angebot zur Versorgung geriatrischer Patienten und wir werden weiterhin unseren Teil dazu beitragen,  auch auf die steigende Nachfrage nach geriatrischen Angeboten reagieren zu können. Darüber hinaus sind wir Teil eines neuen Geriatrischen Versorgungsnetzwerks, das in diesem Jahr gegründet wurde und über die Stadtgrenzen hinaus eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Kliniken und Fachärzten fördert.

Was können Sie als Geriatrische Tagesklinik am Evangelischen Krankenhaus leisten, was eine stationäre Versorgung oder ein niedergelassener Arzt nicht leisten können?
Die Tageklinik bietet alle diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, die es im Krankenhaus gibt, wobei jedoch die therapiefreie Zeit Zuhause, also in der gewohnten Umgebung, verbracht wird. Neben den täglichen ärztlichen Visiten erhalten die Patienten Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und individuelle pflegerische Betreuung. Dabei unterstützt  uns die Pflege- und Sozialberatung aus dem Krankenhaus.

Dieser Text erschien am 16. September 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung 

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