Montag, 7. September 2015

Vor der Oberbürgermeisterwahl: Mit dem NRZ-Mobil unterwegs: Oberbürgermeister-Kandidat Werner Oesterwind (CDU) im Bürgergespräch auf dem Saarner Wochenmarkt

Themen gab es viele. Ein Bürger beklagt sich über eine „mangelende Sicherheit in Eppinghofen. Da fliegen die Kugeln tief“, formulierte er seinen Eindruck. Dunkelmänner seien mit Leihwagen unterwegs seien, die von der Polizei nicht beschlagnahmt werden könnten. Werner Oesterwind warnte davor, „zu dramatisieren.“ Stadt, Ordnungsamt und Polizei müssten sicher jede Kriminalität bekämpfen. Doch: „Wir müssen zwischen der gefühlten und der tatsächlichen Sicherheitslage unterscheiden“, so Oesterwind.

Oft wurden Probleme angesprochen, die die Menschen direkt vor der Haustür bewegen. Ein Landwirt beklagt sich über die zugewucherten Wegränder an der Voßbeckstraße. Auch eine Anwohnerin der Brüssler Allee klagt über mangelnde Grünpflege der Stadt. Oesterwind versprach, sich über die Bezirksvertreter seiner Partei, zu denen auch seine Frau Elke gehört, schlau zu machen und beim Amt für Grünflächenmanagement nachzuhaken. Ein Ehepaar, das an der Straßburger Allee wohnt, klagt über „rücksichtslose Radfahrer“, die auf dem kombinierten Rad- und Gehweg eine Gefahr für Anwohner und Passanten darstellten. Von einem Unternehmer nimmt Oesterwind den auch aus seiner Sicht berechtigten Auftrag mit, im Falle seiner Wahl zum Oberbürgermeister, für ein schnelleres Internet in Selbeck zu sorgen. Oesterwind will als OB „ein offener und ehrlicher Kümmerer sein, für den erst die Stadt und dann die Partei kommt.“

Angesprochen wurde Werner Oesterwind von mehreren Bürgern auf das am Saarner Kirmesplatz geplante Flüchtlingsdorf. Wie sieht die Betreuung dort aus? „Da kommt ja was auf uns zu“, sagte ein Leser. Der OB-Kandidat warb für die Mülheimer Willkommenskultur und sagte klar: „Ich habe derzeit auch keine andere Lösung“. Dem Land, das die Erstaufnahme der Flüchtlinge an die Stadt delegiert habe und sie auf 77,5 Prozent der für die Flüchtlingsversorgung anfallenden Kosten sitzen lasse, wirft er Versagen vor. „Länder, wie Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen tragen 100 Prozent der Kosten, NRW nur 22,5 Prozent,“ erklärt er. Die Flüchtlinge müssten gerechter auf die Länder der Europäischen Union verteilt werden. Und: Die in Deutschland im Durchschnitt fünf Monate dauernden Asylverfahren müssten beschleunigt werden. Nur so könne man sich intensiver um die politisch verfolgten Flüchtlinge kümmern und die Wirtschaftsflüchtlinge nach Hause schicken.



Dieser Text erschien am 31. August 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung

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