Donnerstag, 17. September 2015

Um 12 Uhr bei Fliedner's oder: Ein Dorf macht gute Laune

Es ist ein Dorf im Dorf, das Dorf der Fliedner-Stiftung im Stadtteil Selbeck. Hier ist alles überschaubar. Eine Kirche und ein Rathaus gibt es hier ebenso, wie ein Bistro, einen Dorfladen und einen Dorffriseur. Straßennamen, wie Mühlenhof oder Birkenhof weisen  auf die lanwirtschaftliche Vergangenheit dieses Ortes im Mülheimer Süden hin. „Als man das Dorf von 1987 bis 1994 errichtete, dienten unter anderem skandinavische Ferienhäuser als Inspiration“, erzählt die Sprecherin der Fliedner-Stiftung, Claudia Kruszka, die ebenso als Scout dabei ist, wie Friedhelm Tissen und Uwe Wolfs. Tissen leitet den Wohnbereich für Menschen mit Behinderung, Wolfs das Wohnen im Alter. So viel ist sicher: Im Fliednerdorf lässt sich gut leben
Das zeigt sich auf den ersten und zweiten Blick. Jeweils 200 alte und behinderte Menschen haben hier eine gut behütete und betreute Heimat gefunden. Weitere 200 Einwohner haben sich mit ihren Familien einfach deshalb im Fliednerdorf niedergelassen, weil sie es hier  schön finden.

Das fällt auch dem Besucher nicht schwer, wenn er beim Bummel über die Wege und Plätze des Dorfes viele Grün- und Freiflächen sieht, die fast so etwas, wie Urlaubsgefühle aufkommen lassen.
 
Hier scheint kein Haus zu hoch und zu groß  und alle Zugänge ebenerdig. Ach, wäre es doch überall so in Mülheim. Dann könnte man dem demografischen Wandel der älter werdenden Stadt optimistischer entgegenschauen Integration und Inklusion sind im Fliednerdorf kein Thema. Sie werden praktiziert. Hier lebt man ganz selbstverständlich in jedem Alter mit und ohne Handicap miteinander oder auch neben einander. Das Dorf ist keine geschlossene Veranstaltung. Es lädt regelmäßig jeden ein, der kommen mag, ob zum Sommerfest, zum Weihnachtsmarkt, zum Live-Konzert, zur Theateraufführung, zum Publiv Viewing oder auch zur Karnevalsparty mit der Röhrengarde.


Dieser Text erschien am 9. September 2915 in der Neuen Ruhr Zeitung

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