Ja, es wird ein sehr heißer Mittagsspaziergang durch Eppinghofen. Doch wir sind nicht allein. Der Vorsitzende des Bürgervereins Eppinghofen, Pfarrer Helmut Kämpgen, seine Frau Jutta und der in Eppinghofen aufgewachsene Helmut Stöckel gehen als Ortskundige mit uns.
Wir treffen uns vor dem Stadtteilbüro an der Heißener Straße. Dort begrüßt uns Stadtteilmanagerin Alexandra Grüter. Bei ihr laufen viele Fäden zusammen. Zurzeit bereiten Kämpgen und Grüter ein Sommerfest auf dem Spielplatz an der Charlottenstraße vor, das dort in der letzten Ferienwoche steigen soll. Ehrenamtliche Helfer sind gesucht und willkommen.
Wer seinen Blick über die 1841 und 1908 aus- und umgebaute Eppinghofer Straße schweifen lässt, sieht dies- und jenseits des Kreisverkehrs zahlreiche Geschäfte. Da ist Leben drin, mehr Leben, als an manchen Stellen der
Schloßstraße. „Hier kann man ganz hervorragend Obst und Gemüse einkaufen“,
erzählt Helmut Kämpgem. Und nicht nur das! Der Vorsitzende des noch jungen und
sehr aktiven Bürgervereins zeigt eine historische Aufnahme der Eppinghofer
Straße, die um 1900 entstanden ist. Man sieht: Schon damals war die Eppinghofer
Straße eine Geschäftsstraße. Wo damals ausschließlich deutsche Händler ihre
Geschäfte machten, bieten heute vor allem zugewanderte Geschäftsleute ihre
Dienstleistungen und Waren an. Die Bandbreite reicht von Lebensmitteln und
Gastronomie über Handys bis zum Haarschnitt. „Sein heutiges, urban und
industriell geprägtes Bild hat Eppinghofen, das früher mal ein ländlicher
Flecken war, erst ab 1930 bekommen“, weiß Pfarrer Kämpgen, der über 30 Jahre an
der heute zur evangelischen Lukas-Gemeinde gehörenden Johanniskirche gewirkt hat
und dort unter anderem auch für die Jugendarbeit zuständig war.
„Heute
leben in Eppinghofen rund 12.000 Menschen aus 75 Nationen zusammen“, berichtet
Stadtteilmangerin Alexandra Grüter. Als Nachfolgerin von Daniel Bach ist sie
seit gut eineinhalb Jahren Eppinghofens Frau für alle Fälle. In ihrem
Stadtteilbüro an der Eppinghofer Straße 16 bis 18 hat sie für Ratsuchende, aber
auch für die Leute, die sich in ihrem Stadtteil engagieren wollen, immer eine
offene Tür und ein offenes Ohr. Mal geht es um persönliche Probleme aus dem
weiten Feld Arbeit, Soziales und Gesundheit. Mal geht es um Projekte,
Initiativen und Feste. Und dann steht vielleicht Sprachförderung oder die
praktische Hilfe beim nicht immer leichten Schriftverkehr im Mittelpunkt ihrer
Basisarbeit für den Stadtteil und seine Menschen.
Dieser Text erschien am 7. Juli 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung
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