Dümpten bewegt. Trotz schwüler Sommerhitze treffen sich Christel und Dirk Hübner
sowie Hartmut Kraatz vom Bürgerverein, Bernd Bellenbaum von der Webegemeinschaft
Wir im Königreich (WIK) Helmut Stöckel aus der katholischen Pfarrgemeinde St.
Barbara, Petra Beese von der Siedlergemeinschaft Eigene Scholle und Udo Weyers
von der Bürgerbegegnungsstätte im Alten Bürgermeisteramt vor dem selbigen, um
mit mir durch ihren Stadtteil zu gehen. Schnell wird deutlich: Dümpten ist
weitläufig. Immer wieder geht es berg auf und bergab. Allein der Schildberg, auf
dem Udo Weyers als Junge noch Schlitten gefahren ist, hat eine Steigung von 10
Prozent. „Wir haben es hier mit den Ausläufern des bergischen Landes zu tun“,
sagt Dirk Hübner. Der Stadtteil hat mehr zu bieten, vor allem mehr grüne Oasen,
wie im Hexbachtal oder am Randenbergs Feld, als man beim ersten Blick auf die
Mellingerhofer Straße meinen möchte. Das Bürgermeisteramt, das als
Bürgerbegegnungsstätte und Außenstelle der Stadtverwaltung dient, stammt aus der
Zeit, als Dümpten von 1904 bis 1910 eine eigenständige Landbürgermeisterei
war.
Aber warum nennen die Dümptener ihren Stadtteil bis heute ein
„Königreich“? Unter den Stadtteilwanderern kursieren drei Legenden. Legende 1
besagt: Um das Jahr 1000 soll in Dümpten ein Königssohn übernachtet haben, dem
es hier so gut gefiel, dass die Einheimischen sich selbst wie in einem
Königreich vorkamen. Legende 2 überliefert: Wenn die Bauern und Bergleute aus
dem alten Dümpten früher nach Mülheim fuhren, um auf dem Markt oder im Rathaus
ihre Geschäfte zu erledigen, tranken sie anschließend in den Kneipen der Stadt
auch schon mal über den Durst. Da blieb so mancher Radau nicht aus. Und dann
sollen die Besucher aus dem Norden der Stadt zu hören bekommen haben: „Haut bloß
ab in euer Königreich.“ Und Legende 3 berichtet: Als der Dümptener Bürgermeister
Paul Beuther 1904 mit einem großen Umzug und hoch zu Pferde über die
Mellinghofer Straße reitend, in sein Amt eingeführt wurde, sollen die Dümptener
am Straßenrand gerufen haben: „Das ist hier ja wie in einem Königreich.“
Dieser Beitrag erschien am 30. Juni 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung
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