Peter Loef auf der Mintarder Dorfstraße |
Grün, grüner, am grünsten. Das erfährt man im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man mit dem Bus der Linie 132 aus der Innenstadt heraus über Saarn nach Mintard fährt. Hier schaut man auf Wiesen und Felder. Hier sieht man Pferde auf der Weide stehen, und hier steht mit Sankt Laurentius die Kirche noch im Dorf. Alles in Butter? Nicht ganz, wenn man mit dem Grünen-Politiker Peter Loef durch das grüne Mintard geht, in dem der Ingenieur 1957 das Licht der Welt erblickt hat.
„Als Junge bin ich in den 60er Jahren noch mit einem Schienenbus vom Mintarder Bahnhof zur Schule nach Broich gefahren“, erinnert sich Loef. Auch die Tante-Emma-Läden und die Bäckerei, in denen der kleine Peter und seine Eltern früher einkauften, gibt es heute nicht mehr. Selbst eine Dorfkneipe sucht man im Mintarder Dorf vergebens.
Deshalb freut sich Loef auf das kommende Frühjahr. Denn dann wollen die neuen Inhaber des Mintarder Wasserbahnhofs, Rene Birkmann und Georg Vollenbruck das alte Restaurant des heute nur als Hotel genutzten Traditionshauses wieder eröffnen. Außerdem sind sie mit der Stadt im Gespräch, um auch den 2011 aus Kostengründen abgebauten Anleger der Weißen Flotte wieder zu installieren. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Allgegenwärtig ist dagegen der Fluglärm über Mintard. Der Flughafen Düsseldorf ist nicht weit. Hier wird Mintards zentrale Lage zwischen Mülheim, Essen und Düsseldorf zum Nachteil. Unübersehbar und unüberhörbar steht auch die während der 60er Jahre als Teil der Autobahn A52 errichtete Ruhrtalbrücke in der Mintarder Landschaft.
Kritisch sieht Loef, der sein Mintard liebevoll als „Schlafdorf“ bezeichnet, dass die Buslinie 132, die Mintard mit der Stadtmitte verbindet, demnächst durch eine Linie 134 ersetzt werden soll. Die soll dann im Stundentakt über Saarn und Broich in den Speldorfer Hafen und wieder zurückfahren. Wer dann von Mintard aus in die Stadtmitte will, muss in Saarn oder Broich umsteigen.
Unter dem Strich bleibt aber die Tatsache, dass Mintard, das seit 1975 als Stadtteil zu Mülheim gehört, auch bei jungen Familien ein beliebter Wohnort im Gründen und auch ein bei Radtouristen beliebtes Ausflugsziel ist. Loef sieht die Zukunft Mintards durchaus positiv. Denn in den letzten beiden Jahren, so sagt der Parteisprecher der Grünen, habe das grüne Mintard seine Einwohnerzahl immerhin von rund 740 auf 800 steigern können. Er selbst engagiert sich in der Initiative Mintarder Vier Jahreszeiten, die regelmäßig zu geselligen und kulturellen Veranstaltungen einlädt. Auch der von Wolfgang Budde geführte Verein „Wir in Mintard“ macht sich für den Stadtteil stark.
Dieser Text erschien am 20. August in der Neuen Ruhr Zeitung
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