Mittwoch, 26. August 2015

12 Uhr in Styrum: Soziale Baustellen und grüne Oasen

Kurt Hügen (links) mit Max Schürmann und Manfred Bogen vor seinem märchenhaften Haus an der Moltkestraße

Styrum: Rund 16.000 Einwohner, darunter 22 Prozent Ausländer. Das ist die Statistik des Stadtteils. Menschen, die nicht erst seit gestern hier leben und arbeiten, wissen, wo den Styrumern der Schuh drückt. Zu ihnen zählen Max Schürmann von der Bürgerbegegnungsstätte Feldmannstiftung, Manfred Bogen, den viele noch als Stadt- und Betriebsrat kennen, Brigitte Paashaus vom Styrumer Turnverein oder Pfarrer Michael Manz und Hannelore Ulber von der Evangelischen Lukas-Gemeinde. Sie berichten von sozialen Problemen, weggebrochenen Industriearbeitsplätzen bei Thyssen-Mannesmann und vom Bemühen um die Integration der Flüchtlinge, die in den SWB-Häusern an der Gustavstraße leben.

Man hört von Armut und von der Angst, die manche Bürger empfinden, wenn sie zu bestimmten Tageszeiten an der Oberhausener Straße auf „finstere Gestalten“ treffen. Auch der massive LKW-Verkehr beeinträchtigt die Lebensqualität der Styrumer.

Doch ebenso wird von dem Zusammengehörigkeitsgefühl und dem vielseitigen Engagement im Stadtteil berichtet. Eine Bürgerbegegnungsstätte, ein Netzwerk der Generationen und eine Stadtviertelkonferenz gibt es hier ebenso, wie zahlreiche Schulen, Kitas und Sportvereine. Auch ein Nachbarschaftsverein leistet wichtige Hilfe zur Selbsthilfe. Und viele Menschen, die mit ihrem Geld nicht über die Runden kommen, sind froh, wenn sie zum Beispiel bei Pfarrer Manz von der Immanuelkirche nicht vergeblich um Hilfe bitten.

Welchen Strukturwandel Styrum in den letztem Jahrzehnten verkraften musste, wird deutlich, wenn der 1946 in Styrum geborene Ex-Mannesmann-Europipe-Betriebsrat Manfred Bogen davon berichtet, dass sich die Zahl der Arbeitsplätze in seinem alten Werk seit 1960 von rund 13.000 auf rund 2000 reduziert hat.

Positiv überrascht die unerwartet grüne Seite Styrums, die man entdeckt, wenn man sich von der Oberhausener Straße entfernt.

Dieser Text erschien am 25. August 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung

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