Broich ist schön und vielseitig, auch wenn es regnet. Der Stadtteilrundgang mit
Dieter Falkenburg, dem Vorsitzenden des Broicher Bürgervreins, zeigt es. Ein
ausgeprägtes Vereinswesen, das von bürgerschaftlichem Engagement und
Gemeinschaftsgefühl zeugt, sieht Falkenburg nur als eine Stärke des Stadtteils,
in dem rund 13?600 Menschen leben. Neben dem Broicher Bürgerverein gibt es da
zum Beispiel die Broicher Interessengemeinschaft, den Sportverein TSV Broich 85,
den Broicher Männergesangverein von 1869 oder die 1947 aus der örtlichen
Kolpingfamilie erwachsene Karnevalsgesellschaft Blau Weiß.
Den Stadtteil,
in dem er selbst seit 1973 wohnt, empfindet er als im besten Sinn als gut und
bürgerlich. „Im Grunde spielt sich das gesamte intellektuelle Leben Mülheims in
Broich ab“, sagt er selbstbewusst mit Blick auf die
Heinrich-Thöne-Volkshochschule und die an der Duisburger Straße entstehende
Hochschule Ruhr-West. „Das wird den Stadtteil verjüngen und beleben“, freut sich
Falkenburg auf die bis zu 4000 Studenten, die in der Endausbaustufe an der HRW
studieren werden.
Wenn die Studenten an der Duisburger Straße studieren und einige von ihnen in
einem Studentenheim an der Bülowstraße wohnen werden, befürchtet Falkenburg
allerdings ein akutes Parkplatzproblem.
Während er von der grünen
Stadtoase Müga und „der in Deutschland einmaligen Camera Obscura schwärmt, hat
sich die Neue Mitte Broich mit Wohnungen, Büros, einer Sparkassenfiliale und
einem großen Supermarkt in seinen Augen nicht optimal entwickelt. Denn zu einem
Ortszentrum gehörte nach seiner Ansicht auch eine
Bürgerbegegnungsstätte.
Ins Schwärmen gerät Falkenburg aber wieder im
Broicher Schlosshof, in dem zuletzt die Schlossnacht mit dem
Art-Obscura-Festival über die Bühne gegangen ist und in dem am kommenden
Wochenende auf der Ruhrbühne „Heimathelden“, wie For2thebar oder The
Greencorners und Musik-Legenden, wie The Lords und Alphaville aufspielen
werden.
„Das Schloss ist natürlich unser Wahrzeichen, auf das wir stolz
sind. Aber nicht nur hier hin kann man immer gehen, um in Broich etwas zu
erleben, Menschen zu treffen oder sich einfach nur zu erholen“, findet der
Vorsitzende des Bürgervereins. Kein Wunder, dass die Broicher eine Straße in
ihrem Stadtteil nach Graf Wirich benannt haben, der die alte Broicher Burg im
17. Jahrhundert zum Residenzschloss ausgebaut hat.
Dieser Text erschien 5. August 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung
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