Es
gibt Leute, die sagen: Man bekäme heute in der Innenstadt nichts
mehr geboten und könne eigentlich nur noch schwarz sehen.
Als
männliches Mülheimer Wesen, dem das Wort Shoppen eher fremd
vorkommt, wird mir auch an kalten Tagen warm ums Herz, wenn ich an
einem alt eingesessenen Fachgeschäft vorbeikomme, das die Dame
und den Herrn mit feinster Wäsche anzieht.
Was
meine Blicke anzieht, wenn ich an dem Fachgeschäft vorbeikomme ist
ein mitten auf der Straße platziertes Werbeschild, auf dem auch an
kalten Wintertagen unbeschreiblich weibliche und leicht bekleidete
Damen verführerisch anschauen.
Das
weckt im Männerherz auch an kältesten Tagen die wärmsten
Frühlingsgefühle. Manchmal möchte man den plakativen Schönheiten seinen Wintermantel anbieten.
Doch
dessen bedürfen die Werbeträgerinnen, die so anziehend angezogen
sind, natürlich nicht. Denn sie sind, dass liegt in der Natur der
Sache wetterfest, leider aber auch unbewegt und schweigsam.
Das
macht eben den Unterschied zwischen der plakativen und der lebendigen
Weiblichkeit aus. Denn was nützte uns Männern die schönste und
verführerischste Frau, wenn sie uns nichts zu sagen hätte. Eben das
machte Frauen aus dem wirklichen Leben so wertvoll und unbezahlbar.
Dieser Text erschien am 19. Januar 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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