Donnerstag, 19. Januar 2017

So gesehen Frühlingsgefühle im Winter

Es gibt Leute, die sagen: Man bekäme heute in der Innenstadt nichts mehr geboten und könne eigentlich nur noch schwarz sehen.

Als männliches Mülheimer Wesen, dem das Wort Shoppen eher fremd vorkommt, wird mir auch an kalten Tagen warm ums Herz, wenn ich an einem alt eingesessenen Fachgeschäft vorbeikomme, das die Dame und den Herrn mit feinster Wäsche anzieht.
Was meine Blicke anzieht, wenn ich an dem Fachgeschäft vorbeikomme ist ein mitten auf der Straße platziertes Werbeschild, auf dem auch an kalten Wintertagen unbeschreiblich weibliche und leicht bekleidete Damen verführerisch anschauen.

Das weckt im Männerherz auch an kältesten Tagen die wärmsten Frühlingsgefühle. Manchmal möchte man den plakativen Schönheiten seinen Wintermantel anbieten.
Doch dessen bedürfen die Werbeträgerinnen, die so anziehend angezogen sind, natürlich nicht. Denn sie sind, dass liegt in der Natur der Sache wetterfest, leider aber auch unbewegt und schweigsam.


Das macht eben den Unterschied zwischen der plakativen und der lebendigen Weiblichkeit aus. Denn was nützte uns Männern die schönste und verführerischste Frau, wenn sie uns nichts zu sagen hätte. Eben das machte Frauen aus dem wirklichen Leben so wertvoll und unbezahlbar.

Dieser Text erschien am 19. Januar 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung  

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