Freitag, 6. Januar 2017

So gesehen: Der Kunde wundert sich

Ich traue kaum meinen Augen, wenn ich durch die Stadt gehe. Überall sehe ich Schilder, die mir einen rapiden Preisverfall anzeigen.

Vor allem Geschenkpapier kostet jetzt nur noch ein Drittel dessen, was es vor dem Weihnachtsfest gekostet hat. Da möchte man sich schon jetzt einen Vorrat für den 24. Dezember 2017 anlegen oder über Nacht vom katholischen zum russisch-orthodoxen Christen werden. Denn die feiern erst am 6. Januar Weihnachten, wenn wir bereits der Heiligen Drei Könige gedenken. Aber auch, wer nicht bis drei zählen kann, wird sich denken können, dass auch eine solche Terminverschiebung eine entsprechende Preisanhebung des Handels nach sich ziehen würde. Da bleibe ich lieber gleich katholisch und halte es mit dem Klingelbeutelprinzip. Nur Bares ist Wahres und Geben ist seliger als Nehmen.

Das finden auch meine Nichte und mein Neffe, die sich nicht nur zu Weihnachten auf ein mölmsches Flachgebinde im herkömmlichen Briefumschlag freuen. Denn sie wissen: Auf den Inhalt kommt es an.

Dieser Text erschien in der Neuen Ruhr Zetung vom 4. Januar 2017  

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