Samstag, 28. Januar 2017

So gesehen: Und ewig grüßt der Osterhase

Kaum zu glauben, aber wahr. Als ich durch die Innenstadt schlenderte, habe ich ihn gesehen, den Osterhasen. Er lächelte mich verträumt von Tassen und Servietten an, die vorausschauend auf Ostern in einem Schaufenster dekorativ ausgebreitet worden waren. Einen Moment lang fröstelte ich und das lag nicht an der winterlichen Kälte. Ehrlich gesagt.

Ich bin noch dabei, die letzten Spekulatiuskekse und Stollenstücke, die von Weihnachten übrig geblieben sind, zu verdrücken. Zu Risiken und Nebenwirkungen frage ich meine Waage erst gar nicht und ziehe mir einen schönen großen Pullover in Weihnachtsrot über meinen Bauchansatz. Da begegnet mir der Osterhase.

Darauf war ich zu dieser Zeit nicht gefasst. Ich hinke wohl meiner Zeit hoffnungslos hinterher. Das wurde mir spätestens klar, als ich beim Einkauf meiner Frühstückseier auch schon auf die ersten gefärbten Eier in der Auslage schaute. Ich weiß ja nicht, wie es dem Osterhasen geht. Aber ich bin als Mensch nun mal ein Gewohnheitstier, das für diese kalte Jahreszeit seine Zeit braucht.


Dieser Text erschien am 24. Januar 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung  

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