Donnerstag, 5. Januar 2017

Ein Zeitsprung zwischen Rathausmarkt und Ruhrpromnade

Die Straßenbahn am Rathausmarkt 1980 und 2017

Von barrierearmen Niederflurbahnen war noch keine Rede, als Walter Neuhoff am Rathausmarkt diesen Straßenbahnwagen der Linie 104 fotografierte. Anfang der 1980er Jahre war das. Damals machte der Rathausmarkt (links) seinem Namen noch alle Ehre. Und vom Ruhrquartier und der Ruhrpromenade (rechts) war noch keine Rede.

Stattdessen wurde der Bereich des Rathausmarktes zur Ruhr hin durch den in den 1960er Jahren gebauten „Dezernentenflügel“ des Rathauses begrenzt. Und gleich gegenüber dem Rathausanbau auf dem späteren Platz der Deutschen Einheit wurde 1969 die Zentralbücherei der Stadtbibliothek eröffnet. Heute findet man sie im Medienhaus am Synagogenplatz, der damals noch den Namen Viktoriaplatz trug.

Die Haltestelle Rathausmarkt, die später im Zuge der Ruhrbania-Bauarbeiten aufgelöst beziehungsweise in Richtung Aktienstraße verlegt wurde, war übrigens Mülheims erste Straßenbahnhaltestelle.

Hier startete am 9. Juli 1897 der erste von damals insgesamt sieben elektrischen Straßenbahnwagen. Die Mülheimer Zeitung sprach von einem „Markstein der Mülheimer Geschichte.“ Anno 1897, damals regierte im Rathaus Bürgermeister Karl von Bock und Polach, besaßen die städtischen Verkehrsbetriebe sieben Straßenbahnwagen, die vom Rathausmarkt aus zum Beispiel die Friedrichstraße, die Dohne, den Kahlenberg, die Körnerstraße, den Hingberg, aber auch Styrum und Oberhausen ansteuerten. Die Fahrt mit der Tram kostete, je nach Entfernung und Haltestelle, 10 oder 20 Pfennig.

Dieser Text erschien am 3. Januar 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung

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