Rolf Völker (von links) Bernhard Groß, Franz Grave, Ulrich Scholten Hans-Theo Horn und Michael Janßen |
Die katholische Stadtkirche hat den ehemaligen
Kulturdezernenten der Stadt, Hans-Theo Horn, mit der Nikolaus-Groß-Medaille
ausgezeichnet. Damit würdigt die 51.000 Mitglieder starke und in drei
Pfarrgemeinden organisierte Stadtkirche das kirchliche Engagement des
75-Jährigen.
Der dreifache Familienvater war 19 Jahre lang Pfarrgemeinderat von St.
Mariae Himmelfahrt und gehört bis heute dem Vorstand der Caritas an. Im
Kulturhauptstadtjahr 2010 war Horn Mitglied in der Lenkungsgruppe für das
Kulturprogramm des Bistums. Er hat eine Stiftung zur Unterstützung des
katholischen Sozialverbandes und zum Erhalt des Klosters Saarn ins Leben
gerufen. Sein Name verbindet sich mit der Restaurierung der Saarner
Klosteranlage, die heute unter anderem als Bürgerbegegnungsstätte genutzt wird.
Auch die über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Konzertreihe "Musik im
Kloster Saarn" wurde von Horn, Mitte der 80er Jahre, ebenso mit initiiert,
wie das 2008 eröffnete Klostermuseum.
Mülheims Alt-Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld bescheinigte Horn in ihrer
Laudatio, sein von der heiligen Katharina von Siena stammendes Lebensmotto:
"Nicht das Beginnen, sondern das Durchhalten wird belohnt" beherzigt
und in die Tat umgesetzt zu haben.
Der Geehrte stellte fest: "Ich habe vor allem meiner Frau Christa und
meiner Familie zu danken, die mein Engagement mitgetragen und mir den Rücken
gestärkt haben. Ohne sie und viele andere Wegbegleiter, die mir vertraut und an
mich geglaubt haben, hätte ich nicht leisten können, was ich geleistet
habe."
Besonders viel Beifall bekam der emeritierte Weihbischof Franz Grave von
den 140 Gästen des Neujahrsempfanges für eine starke und frei gehaltene Rede.
"Wir müssen als Christen welttüchtig und nicht weltflüchtig sein",
appellierte Grave und warnte die Christen an der Ruhr angesichts schwieriger
Rahmenbedingungen von Rückzug in Lethargie und Depression. Am Beginn des
Reformationsjahres forderte der als Seelsorger in St. Mariae Geburt engagierte
Grave mutige Fortschritte in der Ökumene. "Es darf nicht beim gemeinsamen
Feiern eines Jubiläums bleiben", betonte er.
Mit Blick auf das Jahr der Landtags- und der Bundestagswahl forderte Grave
die christlichen Kirchen auf, "ihr politisches Gewicht gemeinsam in die
Waagschale zu werfen." Gleichzeitig forderte er die Bürger dazu auf, ihr
Wahlrecht verantwortungsvoll wahrzunehmen. Mit Blick auf die AFD stellte der
Weihbischof fest: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Christ, der das
Evangelium ernst nimmt, diese Partei wählen und die Flüchtlinge links liegen
lassen kann."
Der Vorsitzende des Katholikenrates, Rolf Völker, nutzte den
Neujahrsempfang im Altenhof, um auf die existenziellen Sorgen der katholischen
Ladenkirche am Kohlenkamp hinzuweisen. Das Mitarbeiterteam der Ladenkirche, so
Völker, sei dringend auf neue ehrenamtliche Helfer angewiesen. Außerdem sei die
Miete nur noch bis zum September 2017 gesichert. Jetzt will man Fördermittel
aus dem Innovationsfonds des Bistums beantragen.
Dieser Text erschien am 7. Januar 2017 im Neuen Ruhrwort
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