Beim Rosenmontagszug, der am 27. Februar ab 14 Uhr mit rund 1000 aktiven
Teilnehmern vor schätzungsweise 50?000 Schaulustigen durch die Mülheimer
Innenstadt rollen wird, geht es nicht nur um Spaß an der Freude, sondern auch um
Sicherheit.
„Nicht erst seit der Loveparade-Katastrophe von 2010 oder dem
Terroranschlag von Berlin im Dezember 2016, haben sich die Mülheimer
Karnevalisten in vorbildlicher Weise um die Sicherheit des Rosenmontagszuges
gekümmert“, betont der Leiter des Ordnungsamtes, Bernd Otto.
„Die
Karnevalsgesellschaften stellen 160 Ordner und finanzieren zusätzlich den
Einsatz von 80 Sicherheitskräften der Vollmer-Gruppe“, erklärt der
Geschäftsführer des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval, Hans Klingels.
Jeder der gut 30 Rosenmontagswagen werde von acht Ordnern mit Absperrseilen
begleitet. Hinzu kämen Absperrmaßnahmen durch das Technische Hilfswerk (THW) und
Einsatzkräfte von Polizei und Ordnungsamt, so Hans Klingels.
Doch in
Zeiten des Terrors – wie bei dem Lkw-Anschlag in Berlin – denkt man jetzt auch
mit Blick auf den hiesigen Rosenmontagszug über Fahrzeuge nach, die als mobile
Sicherheitssperren eingesetzt werden sollen. „Diese mobilen Sperren haben den
Vorteil, dass sie beweglich sind und schnell zurückgenommen werden können, wenn
im Ernstfall der Weg für Rettungsfahrzeuge von Feuerwehr und Rotem Kreuz
freigemacht werden muss“, unterstreicht Otto.
Er ist froh darüber, dass ihm Vertreter der Mülheimer
Entsorgungsgesellschaft (MEG), des THW, des Deutschen Roten Kreuzes und der
Feuerwehr bei einer Lagebesprechung im Rathaus zugesagt haben, Fahrzeuge aus
ihrem Bestand als bewegliche Sicherheits-Barrieren zur Verfügung zu stellen.
„Eine Anfrage bei der MVG steht noch aus. Aber auch hier bin ich
zuversichtlich“, sagt Otto. Hinzu kommt, dass der Vizepräsident des
Hauptausschusses, Markus Uferkamp, eine Fahrzeugreserve aus dem Fuhrpark seiner
eigenen Gerüstbaufirma bereitstellt.
Der Leiter des Ordnungsamtes
schätzt, dass am Rosenmontag etwa 15 Fahrzeuge auf den Haupt- und Seitenstraßen
der Zugroute zwischen Kaiserstraße und Schloßbrücke als bewegliche
Sicherheitssperren zum Einsatz kommen.
Außerdem werden sämtliche
Mitarbeiter des Zentralen Außendienstes des Ordnungsamtes am Rosenmontag auf der
Straße sein. Hinzu kommen 50 Einsatzkräfte des THW. Wichtig ist Otto aber auch,
„dass wir den Karneval feiern und den Rosenmontagszug mit unseren
Sicherheitsmaßnahmen nicht ersticken.“ Mit dem Karnevalisten Hans Klingels, ist
sich Otto einig, „dass es in einer freien Gesellschaft niemals eine
hundertprozentige Sicherheit geben kann, dass wir uns aber auf keinen Fall
verstecken wollen und dürfen“.
Ein Sprecher der Polizei Essen-Mülheim
bestätigt auf Anfrage: „Wir haben derzeit nur eine allgemeine, aber keine
konkrete Terrorgefahr. Wir beobachten die Sicherheitslage und werden sie mit
Blick auf den Rosenmontagszug regelmäßig mit allen Beteiligten besprechen.“
Danach will die Polizei mit mehr uniformierten und zivilen Personal als in den
Vorjahren beim Rosenmontagszug präsent sein. Die genaue Einsatzstärke soll
allerdings aus einsatztaktischen Gründen nicht bekanntgegeben
werden.
Wichtig ist für Hans Klingels, dass die zusätzlichen
Sicherheitsmaßnahmen für den Rosenmontagszug „nicht mit zusätzlichen Kosten für
die Karnevalsgesellschaften verbunden sein werden“.
Dieser Text erschien am 30. Januar 2017 in NRZ & WAZ
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Mensch im Mittelalter
Die Interessengemeinschaft Hochgotik ließ die Besucherinnen und Besucher auf Schloss Broich ins 13. Und 14. Jahrhundert reisen und kam dam...
-
Jan Sensky vor seinem Dienswagen Wenn Sie ein altes Möbel- oder Kleidungstück oder auch Geschirr zu Hause stehen haben, die noch gut zu ...
-
Der 30. und 31. Januar ist in meinem Kalender rot angestrichen", erzählt Familienforscherin Bärbel Essers. Dass das so ist, hat mit der...
-
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt.” Auch dieses Volkslied dürfte die Schildberger Sing- und Spielschar ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen