Hochwasser an der Delle 1925/26 Archivfoto: Alfons Oberdiek |
Bis heute haben die Anwohner der Delle, deren Name auf eine Senke hinweist, während der Hochwasserzeiten im Herbst und Frühjahr immer mal wieder mit Wasser in ihren Kellerräumen zu kämpfen.
„Mein Vater hat das besonders heftige Hochwasser von 1925/26, als auch die Stadthalle entstand, noch erlebt und mir unter anderem davon erzählt, dass man damals nur mit Kähnen trockenen Fußes durch die Delle fahren konnten“, berichtet der 1936 geborene Mülheimer Walter Neuhoff.
Die Delle, die den Kirchenhügel mit dem Ruhrufer verbindet, war im alten Mülheim so etwas, wie eine Hauptstraße. Hier saßen viele Geschäfte und Betriebe. Hier wohnte aber auch Mülheims Bürgermeister Christian Weuste, der von hier aus seine Amtsgeschäfte führte, ehe er 1842 in das erste Mülheimer Rathaus am heutigen Rathausmarkt umziehen konnte.
Im gleichen Jahr 1842 errichtete, die bis heute existierende und bürgerliche Geselligkeit pflegende Casino-Gesellschaft das Casino an der Delle. Das Tonstudio, das Tom Täger dort zunächst 1983 eröffnete
Wo heute eine private Musikschule und eine freikirchliche Gemeinde zuhause sind, fanden damals Theateraufführungen, Konzerte, Feste und Bälle statt.
Dort, wo seit 1989 an der Delle die Hauptstelle der Sparkasse steht, stand früher ein Stinnes-Haus, in dem später die Mülheimer Heimatvereine ihren Sitz hatten und ein Aquarium einrichteten.
Dieser Text erschien am 24. April 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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