Britta Vincent |
Was sind die Stärken der im Mai 1962 vom damaligen Mülheimer
Oberbürgermeister Heinrich Thöne und dem damaligen Tourainer Bürgermeister Jean
Royer begründeten
Partnerschaft zwischen Mülheim und Tours?
Die Tatsache, dass die Bürger beider Städte viele menschliche
Kontakte miteinander geknüpft haben und so dazu beigetragen haben, dass wir
auch nach 55 Jahren eine lebendige Städtepartnerschaften mit Bürgerfahrten und
Begegnungen haben, die wie eine Brücke wirken. Hier müssen wir ganz besonders
Brigitte Mangen und Eliane Lebret für ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz
danken. Auch ich sehe meine Aufgabe darin, Brücken zwischen Tours und Mülheim
zu bauen. Wichtig ist, dass wir auch die nächste Generation dafür begeistern können,
die Städtepartnerschaft fortzuführen.
Brücken bauen! Wie kann das gelingen?
Vor allem dadurch, dass sich die Menschen begegnen und die
Sprache des jeweils anderen lernen, um sich zu verstehen. Das ist mir ein
besonderes Herzensanliegen und dafür stelle ich allen Interessierten auch meine
professionelle Unterstützung zur Verfügung. Leider habe ich in Mülheim keine
Sprachenschule gefunden, die als Kooperationspartner für das
Deutsch-Französische Institut in Tours bereit stünde. Aber vielleicht könnten
sich ja andere, aber vergleichbare Kooperationspartner, wie die Mülheimer
Hochschulen, die Heinrich-Thöne-Volkshochschule oder die Katholische Akademie
finden lassen.
Würden Sie auch entsprechende Tours-Kontakte für
interessierte Einzelpersonen, Gruppen und Institutionen herstellen?
Selbstverständlich. Gerne.
Sehen Sie auch Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit auf
wirtschaftlicher Ebene?
Mülheim hat noch viel Industrie. Tours ist mehr auf
Dienstleistungen, Tourismus, Gastronomie und Weinhandel ausgerichtet. Aber
warum sollten nicht zum Beispiel Tourainer Gastronomen ihre Mülheimer Kollegen
kennen lernen und beim Kulinarischen Treff an der Ruhr dabei sein, während
Mülheimer Gastronomen auch bei vergleichbaren Events in Tours mit von der
Partie sein und vielleicht auch mal bei ihren Tourainer Kollegen hospitieren?
Und warum sollten sich nicht auch im großen Dienstleistungssektor Mülheimer und
Tourainer Unternehmen finden, die daran interessiert sind zusammenzuarbeiten
und in diesem Rahmen ihren Mitarbeitern auch zu ermöglichen Deutsch und
Französisch vor Ort zu lernen?
Werden die jetzt begonnenen Sondierungsgespräche zwischen den
Stadtspitzen fortgesetzt?
Ja. Herr Scholten wird im Oktober Tours besuchen.
Und warum sollten auch ganz normale Bürger Mülheims Tours
besuchen?
Weil sie hier ein sehr authentisches und freundliches Stück
Frankreich, in dem ein besonders reines und gut verständliches Französisch
gesprochen wird. Tours und seine Region haben mit ihren Schlössern, ihrer
Gastronomie und ihren Weinbergen viel Kultur und Geschichte zu bieten. Man kann
in Tours ein sehr angenehmes und stressfreies Leben kennen lernen und darüber
hinaus mit dem Zug in einer Stunde Paris erreichen.
Weitere Informationen zum Thema finden sie im Internet unter:
www.franco-allemand-touraine.fr und:
www.international-sur-loire.com
Dieser Text erschien am 27. Mai 2017 in der Mülheimer Woche
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