Man sieht dem Haus an der Friedrich-Ebert-Straße 48 an, dass es in die Jahre gekommen ist. Hier hat das vom gemeinnützigen Künstlerverein Makroskope betriebene Zentrum für Kunst und Technik (www.makroskope.eu) seinen Sitz, in dem man Ausstellungen, Workshops, das Museum für Fotokopie und „Konzerte für abseitige Musik“ besuchen kann. In den vergangenen Jahren war dort auch die jetzt zum Löhberg umgezogene Geschäftsstelle der Mülheimer Klimaschutz-Initiative ansässig. Die historische Fotografie zeigt das Haus in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Schäden des Luftangriffs vom 22. und 23. Juni 1943 noch deutlich erkennbar waren.
Damals zog dort das bereits 1831 am Kirchenhügel eröffnete und später zum Lohberg umgezogene Schreibwarengeschäft Wilhelm Prüßmann ein. Das traditionsreiche Fachgeschäft wechselte 2007 dann in sein heutiges Ladenlokal an der Wallstraße 5.
Ganz alte Mülheimer werden sich noch daran erinnern, dass das vormals als Hotel genutzte Haus an der Friedrich-Ebert-Straße 48 zwischen 1933 und 1945 als Horst-Wessel-Haus die Zentrale der von Karl Camphausen angeführten Mülheimer NSDAP beherbergte.
Horst Wessel war ein 1930 von Kommunisten erschossener SA-Mann. Das von ihm verfasste „Horst.Wessel-Lied“ wurde zur Parteihymne der NSDAP, die Wessel nach seinem gewaltsamen Tod zum Märtyrrer der NS-Bewegung machte. Der 1907 in Bielefeld geborene Wessel lebte von 1908 bis 1913 in Mülheim, als sein Vater evangelischer Altstadt-Pfarrer an der Petrikirche war.
Dieser Text erschien am 8. November 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung
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