Was macht man, wenn es plötzlich bei einem piept? Manche mögen an den Besuch
eines Psychiaters denken. Ich versuchte es erst mal mit der Konsultation eines
Technikers. Der bescheinigte mir, dass es tatsächlich bei mir piept. Die Quelle
des leisen, aber doch stetigen und unüberhörbaren Tons machten wir schnell in
der verbrauchten Batterie eines in der Diele montierten Rauchmelders aus. Doch
wir wunderten uns nicht schlecht, als es auch dann noch piepte, nachdem der
Techniker den Rauchmelder mit der neuen Batterie wieder montiert hatte. Den
anhaltenden Ton im Ohr durchkämmten wir die Wohnung so lange, bis wir schon nahe
daran waren, uns für eine Gruppentherapie beim Psychiater
anzumelden.
Doch als ich dann ganz nebenbei von meinem Ersatz-Rauchmelder
berichtete, den ich für Notfälle im Dielenschrank gebunkert hatte, beschlich uns
eine Ahnung, die schnell zur Gewissheit wurde. Es war eben die verbrauchte
Batterie des Ersatz-Rauchmelders, die mich an den Rand des Wahnsinns getrieben
hatte. So schnell kann man sich eine Stunde beim Psychiater ersparen, auch wenn
ich zu geben muss, dass ich mich nach dieser geräuschvollen Aktion erst mal auf
die Couch legen musste.
Dieser Text erschien am 7. November 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung
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