Ein Blick in die Ausstellung |
Wenn am 13. November
der Volkstrauertag begangen wird, ist das kein Gedenken für
Gestern. Das macht
eine bemerkenswerte, weil anschaulich und kompakt
informierende
Ausstellung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge deutlich,
die noch bis zum 13.
November im ersten Obergeschoss des Forums zu sehen ist.
Mit Bildern, Texten
und Grafiken wird nicht nur die Geschichte der jüdischen Flucht aus
Nazi-Deutschland
oder die Vertreibung der Deutschen aus den ehemals deutschen
Gebieten jenseits
von Oder und Neiße, nach dem Zweiten Weltkrieg, erzählt. Auch die
heutigen
Flüchtlingsströme, die zum Teil nach Deutschland führen, weil
Menschen in
ihrer Heimat an Leib
und Leben bedroht werden, werden vor Augen geführt.
„Nach Angaben der
Vereinten Nationen sind derzeit weltweit 65 Millionen Menschen
auf der Flucht.
Knapp eine Million von ihnen kam 2015 nach Deutschland“, beschreibt
der Mülheimer
Vorsitzende des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, Markus
Püll, die Dimension
des globalen Problems und fügt hinzu: „Frieden und Demokratie
müssen täglich neu
erarbeitet werden.“
Internationale
Jugendbegegnung
Die 2,75 Millionen
Kriegsgräber, die der Volksbund, auch mit Hilfe von Jugendlichen, in
45 Staaten pflegt,
sind aus seiner Sicht die besten Mahner für Frieden und Versöhnung.
Püll wirbt deshalb
nicht nur um Spenden für die ehrenamtliche Friedens- und
Erinnerungsarbeit
des Volksbundes, sondern auch um interessierte Jugendliche und
Schulklassen, die
zum Beispiel für einen Tag oder auch für eine Woche an einer
internationalen
Jugendbegegnung in Deutschland, Belgien oder den Niederlanden
teilnehmen möchten.
Dabei geht es nicht nur um die gemeinsame Pflege von
Kriegsgräbern und
die Auseinandersetzung mit den Schicksalen der zumeist jungen
Menschen, die als
Soldaten ihr Leben verloren haben, sondern auch um das sich
Begegnen und sich
Verstehen im heutigen Europa.
Dieser Text erschien am 5. November 2016 in NRZ/WAZ
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