Freitag, 16. September 2016

Eine Brücke als Baustelle: Ein Zeitsprung an der Thyssen-Brücke in Styrum

Ein Blick auf den Zubringer der Thyssen-Brücke mit der
Marienkirche im Hintergrund
Die 1909 aus Stahl errichtete Thyssenbrücke überspannt die alte Bergisch-Märkische Eisenbahnstrecke, an der August Thyssen 1870 sein erstes Stahlwerk errichtete, das zur Keimzelle eines Weltkonzerns werden sollte.

Wie berichtet muss die alte Thyssenbrücke neu gebaut werden. Geplanter Kostenpunkt: 19,5 Millionen Euro. Eine besondere Herausforderung stellt die die De- und Remontage der Gasleitung dar, die unter der Thyssen-Brücke verläuft. Schon Mitte der 50er Jahre, damals wurde die Eisenbahn elektrifiziert, lesen wir in der Lokalpresse von Neubauplänen. Doch daraus wurde damals nichts, weil die Neubaukosten mit 2,6 Millionen Mark kalkuliert und deshalb als zu hoch angesehen wurden, obwohl die Thyssenwerke, die damals als Rheinrohrwerke firmierten bereit waren, sich finanziell am Brückenbau zu beteiligen.

Stattdessen beließ man es bei einer 60 Zentimeter hohen Anhebung der Brücke und ihre Straßenauffahrten, die 1961 um etwa vier Meter erweitert wurden. Mit jeweils 500 000 Mark teilten sich Stadt und die Bundesbahn die Kosten. Letztere war damals noch die Eigentümerin der Brücke, die Ender der 1970er Jahre rundumerneuert und Ende der 1990er Jahre mit einem Stahlbogen und Ketten verstärkt wurde. Inzwischen hat der Gesetzgeber die Brücke in die Zuständigkeit der Stadt geben.

Auch in den 50er Jahren fuhr, wie man an einem alten NRZ-Foto aus dem Stadtarchiv sieht eine Straßenbahn über die Thyssen-Brücke nach Oberhausen. Damals war es nicht die Linie 112, sondern die Linie 15.

Dieser Text erschien am 12. September 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung

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