Freitag, 30. September 2016

Auch nach 50 Jahren ist das Kinderfest der Kolpingfamilie Mülheim-Heimaterde-Zentral immer noch ein Dauerbrenner und Publikumsmagnet

Dirk Desinger (links) und Andreas Pöhlmann
„Wenn ich durch die geschmückten Straßen der Heimaterde zum Festplatz an der Kleiststraße gehe, bin ich schon stolz, dass es heute überhaupt noch so ein Fest gibt“, sagt Dirk Desinger. Der 50-jährige Familienvater gehört zu dem achtköpfigen Organisationsteam, das beim Kinderfest der örtlichen Kolpingfamilie die Fäden in der Hand hält.
An diesem Wochenende, 10. Und 11. September, wird das Kinderfest, das auch die „großen“ Bewohner des Stadtviertels auf die Beine bringt, bereits zum 50. Mal gefeiert. „Wir haben hier viele Einfamilienhäuser und viele junge Familien. Deshalb gehört ein solches Fest einfach hier hin“, sagt Desingsers Mitstreiter Andreas Pöhlmann. Was die beiden Männer aus dem Organisationsteam, das bereits seit 22 Jahren im Dienste des Kinderfestes ehrenamtlich zusammenarbeitet, besonders begeistert, ist die große Hilfsbereitschaft aus der Nachbarschaft, die sie alljährlich erfahren.

Ob Würstchen gegrillt werden müssen, ob Sitzganituren, Pavillons und Tische aufgestellt werden, Erbsensuppe gekocht oder Kuchen und Waffeln gebacken werden. Überall finden sich hilfreiche Hände. „Das ist wie bei den Heinzelmännern. Jeder weiß, was er zu tun hat“, scherzt Pöhlmann.

Der 49-jährige Familienvater schätzt, „dass wir in unserem Umfeld mehr als 100 ehrenamtliche Helfer haben, die uns an verschiedenen Stellen zur Hand gehen.“ Und er fügt hinzu: „Ohne diese Unterstützung könnten wir so ein Fest auch gar nicht stemmen.“ Nicht nur Pöhlmanns und Desingers Kinder folgen dem Beispiel ihrer Eltern und werden als ehrenamtliche Helfer aktiv, egal ob die Hüpfburg oder der Süßigkeitenstand betreut werden müssen oder ob die Bier- und Wassergläser zu spülen sind.

Alles ist hier Marke Eigenbau, auch die Kostüme beim großen Festumzug mit den zuvor ausgewürfelten Kinderkönigen und Kinderprinzen. Das hält die Kosten im Rahmen und sorgt dafür, dass jeder mitfeiern kann, weil auch die Preise am Imbiss- und Getränkestand oder beim überreichlich gespendeten Kuchenbuffet sehr familienfreundlich sind. Alle machen irgendwie mit: Nachbarn, Schule, Kindergarten und Vereine. Niemand bleibt an den beiden Festtagen allein.

Und was besonders überrascht. Der Erlös der gutbesuchten Cafeteria im Gemeindesaal an der Kleiststraße fließt nicht etwa in die Festkasse, sondern in ein Sozial- oder Bildungsprojekt für benachteiligte Jugendliche, ganz im Sinne des seligen Adolph Kolping. „In den letzten 20 Jahren konnten wir so insgesamt 15.000 Euro spenden“, freut sich Andreas Pöhlmann. In diesem Jahr soll der Kaffee- und Kuchen-Erlös einem Jugendprojekt im armen Nordosten Brasiliens zu Gute kommen. Aber auch die örtliche Förderschule für Menschen mit geistiger Behinderung gehörte schon zu den Begünstigten des Kolping-Kinderfestes.

Besonders freuen sich Pöhlmann, Desinger und ihre Orga-Team-Kollegen Arno Langhals, Georg Jansen, Stephan Küppers, Stefan Niess sowie Ralf und Jörg Kaiser darüber, dass das langjährige Engagement der Kolpingfamilie Mülheim-Zentral-Heimaterde jetzt mit einem Preis der Kolping-Diözesanverbandes gewürdigt wird.

Das Kolping-Kinderfest in der Mülheimer Heimaterde beginnt am 10. September um 10 Uhr mit einem Kindertrödelmarkt und am 11. September um 9.45 Uhr mit einem Familiengottesdienst in Sankt Theresia an der Kleiststraße. Für das leibliche Wohl wird reichlich gesorgt. Außerdem darf man sich auf viele Spiel- und Mitmachangebote, von der Formel-1-Rutsche über Bull-Riding bis zum Menschen-Kicker freuen. Ein Höhepunkt des Festes ist die Band Wounded Ducks, die am 10. September ab 19.30 Uhr den Festplatz an der Kleiststraße rocken wird. Der Kinderzug startet am 11. September um 14.30 Uhr am Sunderplatz. 

Weitere Informationen findet man auch im Internet unter:www.kolping-muelheim-ruhr.de oder bekommt sie bei Andreas Pöhlmann unter der Rufnummer (0208) 7821660.

Dieser Text erschien am 10. September 2016 im Neuen Ruhrwort   

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