Nicht nur für Christel Schuck ist das Petrikirchenhaus wie ein zweites zu Huase. |
Der Vorsitzende der Stiftung, der Unternehmer Ulrich Turck, der als Initiator und Stifter weitere Stifter gewinnen und so das Petrikirchenhaus erst möglich gemacht hat, hat sein Ziel in der Festschrift zur Eröffnung des Hauses unter anderem so formuliert: „Mein Wunsch ist es, dass im Petrikirchenhaus nicht nur musiziert, gesungen und gelesen wird, sondern das es ein Ort der Begegnung auf verschiedenen Ebenen wird.“
Christel Schuck am Eingang Bogenstraße 1 |
„Leider hat sich die soziale Lage in Venezuela in den letzten Jahren nicht verbessert, sondern dramatisch verschlechtert. Im Alltag fehlt es überall am Nötigsten. Und die Gewalt auf der Straße ist allgegenwärtig“, schildert Schuck die aktuelle Situation. Der Frau, die ihr Ehrenamt als eine Lebensaufgabe ansieht, der sie mit Büchercafe, Vorträgen und Organisationsarbeit 80 Stunden pro Woche widmet, ist es wichtig, „dass die Kinder in Las Torres von der Straße wegkommen und zumindest acht Stunden pro Tag gut und liebevoll unterrichtet, betreut und versorgt werden.“
Und wenn zumindest einige Kinder mit Hilfe der Vorschule von Las Torres ihren Schul- oder sogar Studienabschluss schaffen und den Sprung in eine bürgerliche Existenz als Rechtsanwältin, Journalistin, Buchhalterin oder Krankenschwester meistern, weiß Schuck, dass sich ihr Einsatz gelohnt hat. „Das Schöne am Petrikirchenhaus ist für uns, dass wir hier endlich ein festes Quartier gefunden haben und nicht mehr ständig alles umräumen müssen“, betont Schuck. Alles? Das sind derzeit geschätzte 20.000 Bücher und andere Medien, die von Bürgern gespendet und von den Schucks und ihren ehrenamtlichen Helfern, zu denen unter anderem auch Ulrich Turcks Frau Carola gehört, mittwochs (15 bis 17 Uhr) und am zweiten Sonntag des Monats (12 bis 17 Uhr) für die gute Sache an den zahlenden Bücherfreund oder die Bücherfreundin gebracht werden.
Auch wenn Bücher, Medien, Kaffee und Kuchen am zweiten Sonntag des Monats in die Gemeinde-Lounge auf der mittleren Hausebene gebracht werden müssen, ist der Aufwand überschaubar. Einem eingebauten Aufzug sei Dank.
Petrikirchenkantor Gijs Burger beim Notenstudium im neuen Chorsaal der Petrikirchenhauses |
Ein Blick in die Gemeinde-Lounge des Petrikirchenhauses |
Dieser Text erschien am 22. September 2016 in der NRZ/WAZ-Beilgae Mülheim Extra
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen