Eigentlich interessiere ich mich nicht für Werbeplakate. Doch an diesem Werbeplakat, auf das ich jetzt an einer Mülheimer Bushaltestelle stieß, blieb ich doch irgendwie hängen. „Das reine Vergnügen“, las ich da und sah junge Damen und Herrn in bester Laune und reizvoller Unterwäsche, die nur wenig verhüllte. Die spärlich bekleideten und herzhaft lachenden jungen Leute lieferten sich in einem Waschsalon ein neckisches Wettrennen im Einkaufswagen lieferten. Dessen Ziel, so wollte der Werbegrafiker meinen Augen weiß machen, war die Schachtel einer bestimmten Zigarettenmarke.
Schon wollte ich mich im Angesicht dieser puren Lebenslust fragen, ob ich als Nichtraucher und Nutzer einer häuslichen Waschmaschine im Leben etwas verpasst habe. Doch dann fiel mir ein: Die Werbung muss uns ja das reine Vergnügen vor Augen führen, um ihr Geld wert zu sein. Doch von der reinen Wahrheit ist bei ihren Auftraggebern sicher nicht immer die Rede. Zu Risiken und Nebenwirkungen, fragen Sie ihren Waschsalonbesitzer oder ihren kettenrauchenden Nachbarn. Die werden Ihnen, ebenso, wie ihr Arzt oder Apotheker etwas husten.
Dieser Text erschien am 14. März 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung
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