Donnerstag, 10. März 2016

"Demenz ist nicht das Ende": Drei Fragen an Elke Riedemann vom Servicezentrum Demenz Westliches Ruhrgebiet

Elke Riedemann vom Serviczentrum
Demenz Westliches Ruhrgebiet
Rund 3000 Mülheimer sind demenziell verändert. Eine von ihnen ist die 57-jährige Viktoria von Grone. In einer Ausstellung, die vom 11. März  bis zum 19. April in der Sparkasse am Berliner gezeigt wird. Sie lässt uns mit den Fotos von Claudia Thoelen und den Texten von Viktoria von Grone in den Alltag einer Demenzpatientin schauen. Ein Gespräch mit Elke Riedemann vom Servicezentrum Demenz Westliches Ruhrgebiet, das mit der Alzheimer-Gesellschaft und der Sparkasse dazu einlädt.

Frage: Was raten Sie demenziell veränderten Menschen und Ihren Angehörigen?

Antwort: Elke Riedemann: Betrachten Sie den kognitiv eingeschränkten Menschen mit Demenz nicht nur als Kranken, sondern als Menschen mit allen seinen Bedürfnissen. Unternehmen Sie gemeinsam Dinge, die Freude bereiten. Nehmen Sie weiter am Leben teil, verstecken Sie sich nicht. Offener Umgang mit Demenz fördert Umsichtigkeit und Unterstützungsbereitschaft in der Nachbarschaft und in der Gesellschaft.

Frage: Was kann Betroffene entlasten?

Antwort: Entlastung bietet neben dem Betreuungsangebot und der Angehörigen­gruppe des Pflegedienstes auch der gemeinsame Besuch von Musik-, Bewegungs-, Kunst- und Kulturangeboten. Es gibt jeden Monat das Tanzen im Schloss Broich, Treffen in der Ev. Familienbildungsstätte oder die Konzerte in der Musikschule. Die Museumsführungen im Kunstmuseum Alte Post und im Ledermuseum. Menschen mit Demenz möchten nicht nur betreut werden, sie schätzen es, mit dabei sein.

Frage: Was zeigt uns die Ausstellung?

Antwort: Das Beispiel Viktoria von Grones kann uns allen Mut machen, offener mit dem Thema Demenz umzugehen und Unterstützung einzufordern und anzunehmen.


Dieser Text erschien am 9. März 2016 in der NRZ und in der WAZ

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