Sonntag, 13. März 2016

Ein neuer Ort der Seelsorge: St. Marien-Hospital weiht neue Kapelle ein

Bildhauer Ernst Rasche und Weihbischof Franz Grave
bei der Einweihung der Neuen Kapelle im St. Marien-Hospital
In Zeiten, in denen Kirchen geschlossen oder umgewidmet werden, ist die Einweihung einer neuen Kirche ein Grund zum Feiern. Das taten jetzt knapp 90 katholische und evangelische Christen im St. Marien-Hospital. Dort konnten der emeritierte Weihbischof, Franz Grave und Stadtdechant Michael Janßen die neue Kapelle des Katholischen Krankenhauses einweihen.
Dieser Raum steht Menschen aller Glaubensrichtungen offen, die Trost und Hoffnung suchen oder danken wollen“, betonte der Geschäftsführer des Marien-Hospitals, Hubert Brams.
Nicht nur er zeigte sich von „der schlichten und sensiblen Gestaltung dieses Andachtsraumes“ beeindruckt, den der 89-jährige Bildhauer Ernst Rasche zusammen mit seinem Sohn Christoph, dem Architekten Jochen Plato und dem zuständigen Projektleiter des St. Marien-Hospitals, Markus Rau, innerhalb von zehn Monaten bewerkstelligt hatte. Ernst Rasche, der unter anderem auch die katholische Stadtkirche St. Mariae Geburt durch seine Kunst geprägt hat, gestaltete nicht nur den aus Eichenholz geschaffenen Altar und den dazu gehörigen Ambo, sondern auch den mit bergischem Graubackstein belegten Boden und die mit abstrakten christlichen Motiven verzierten Fenster der neuen Kapelle. An die neue Kapelle schließt sich ein Abschiedsraum für Verstorbene und Hinterbliebene an.
Es ist ein gutes Zeichen, dass dieser Gottesdienst- und Andachtsraum nicht irgendwo am Rande oder unter dem Dach, sondern im Zentrum des Krankenhauses, an der Schnittstelle zwischen seinem Alt- und seinem Neubau zu finden ist“, betonte Grave. Wie der in St. Mariae Geburt als Seelsorger wirkende Weihbischof, unterstrich auch Klinik-Geschäftsführer Brams: „Ein christliches Krankenhaus braucht nicht nur moderne Medizin und Technik, sondern auch Seelsorge. Hier geht es nicht nur um Heilung, sondern auch um Heil.“

Das 1887 gegründete St. Marienhospital hatte bereits von 1949 bis 2009 eine Krankenhauskapelle, die aber vor sieben Jahren neuen Patientenzimmern weichen musste. Holzstatuen von Maria und Josef, ein altes Holzkreuz, das hinter dem neuen Altar steht, der alte Tabernakel und ein 1949 vom Thyssen-Vermögensverwalter Karl Härle gestiftetes Triptychon aus dem 16. Jahrhundert stammen noch aus der alten Krankenhauskapelle und verbinden so augenfällig Vergangenheit und Gegenwart. Krankenhaus-Geschäftsführer Brams ließ in seinem Grußwort keinen Zweifel daran, dass die Einrichtung der neuen Krankenhauskappelle nur mit Hilfe großzügiger Spender und mit der finanziellen Unterstützung des von Ingrid Goertz geleiteten Fördervereins des St. Marien-Hospitals möglich geworden sei.

Dieser Text erschien am 12. März 2016 im Neuen Ruhrwort

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