Bildhauer Ernst Rasche und Weihbischof Franz Grave bei der Einweihung der Neuen Kapelle im St. Marien-Hospital |
In Zeiten, in denen Kirchen geschlossen oder umgewidmet werden, ist
die Einweihung einer neuen Kirche ein Grund zum Feiern. Das taten
jetzt knapp 90 katholische und evangelische Christen im St.
Marien-Hospital. Dort konnten der emeritierte Weihbischof, Franz
Grave und Stadtdechant Michael Janßen die neue Kapelle des
Katholischen Krankenhauses einweihen.
„Dieser
Raum steht Menschen aller Glaubensrichtungen offen, die Trost und
Hoffnung suchen oder danken wollen“, betonte der Geschäftsführer
des Marien-Hospitals, Hubert Brams.
Nicht
nur er zeigte sich von „der schlichten und sensiblen Gestaltung
dieses Andachtsraumes“ beeindruckt, den der 89-jährige Bildhauer
Ernst Rasche zusammen mit seinem Sohn Christoph, dem Architekten
Jochen Plato und dem zuständigen Projektleiter des St.
Marien-Hospitals, Markus Rau, innerhalb von zehn Monaten
bewerkstelligt hatte. Ernst Rasche, der unter anderem auch die
katholische Stadtkirche St. Mariae Geburt durch seine Kunst geprägt
hat, gestaltete nicht nur den aus Eichenholz geschaffenen Altar und
den dazu gehörigen Ambo, sondern auch den mit bergischem
Graubackstein belegten Boden und die mit abstrakten christlichen
Motiven verzierten Fenster der neuen Kapelle. An die neue Kapelle
schließt sich ein Abschiedsraum für Verstorbene und Hinterbliebene
an.
„Es
ist ein gutes Zeichen, dass dieser Gottesdienst- und Andachtsraum
nicht irgendwo am Rande oder unter dem Dach, sondern im Zentrum des
Krankenhauses, an der Schnittstelle zwischen seinem Alt- und seinem
Neubau zu finden ist“, betonte Grave. Wie der in St. Mariae Geburt
als Seelsorger wirkende Weihbischof, unterstrich auch
Klinik-Geschäftsführer Brams: „Ein christliches Krankenhaus
braucht nicht nur moderne Medizin und Technik, sondern auch
Seelsorge. Hier geht es nicht nur um Heilung, sondern auch um Heil.“
Das
1887 gegründete St. Marienhospital hatte bereits von 1949 bis 2009
eine Krankenhauskapelle, die aber vor sieben Jahren neuen
Patientenzimmern weichen musste. Holzstatuen von Maria und Josef, ein
altes Holzkreuz, das hinter dem neuen Altar steht, der alte
Tabernakel und ein 1949 vom Thyssen-Vermögensverwalter Karl Härle
gestiftetes Triptychon aus dem 16. Jahrhundert stammen noch aus der
alten Krankenhauskapelle und verbinden so augenfällig Vergangenheit
und Gegenwart. Krankenhaus-Geschäftsführer Brams ließ in seinem
Grußwort keinen Zweifel daran, dass die Einrichtung der neuen
Krankenhauskappelle nur mit Hilfe großzügiger Spender und mit der
finanziellen Unterstützung des von Ingrid Goertz geleiteten
Fördervereins des St. Marien-Hospitals möglich geworden sei.
Dieser Text erschien am 12. März 2016 im Neuen Ruhrwort
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