Geisreicher Wortwitz in der Bütt: Gregor Grün als Rosenkränzchen |
Kirche kann Spaß machen. Das erlebten 200 kostümierte Jecken am Karnevalssamstag im Styrumer Unionsaal beim Pfarrkarneval „Firlefanz im Engelkranz“! Unterstützt von den Karnevalsgesellschaften Düse und MüKaGe brachten närrisch begabte Gemeindemitglieder aus St. Engelbert und St. Mariae Rosenkranz ein buntes Programm der Extra-Klasse auf die Bühne.
Kein Künstler kam ohne Zugabe und Saal-Rakete von der Bühne. „Bisher hatte ich gar keine Vorstellung vom Pfarrkarneval. Aber das ist ja eine super-geile Veranstaltung!“ schwärmte Stadtprinz Markus II. (Steck).
Neben einem Männerballett, den Dancing Roses und den Chorsängerinnen von Sankt Engelbert, die mit einer Pantomime-Performance die durch-rationalisierte Pflege in Altenheimen aufs Korn nahmen, glänzten Pastor Michael Clemens (als Engel Bert), Gregor Grün (als Rosenkränzchen), Gemeinderätin Annegret Meiselbach (als Geist der Zukunft), Dieter Sobania und Küsterin Gaby Schmöckel (als Lotte und Jupp) mit ihren Büttenreden.
Da wurden weder kirchliche Autoritäten noch Taufschein-Katholiken, die lieber meckern, als selbst etwas zu machen, vom Spott verschont. So ließ das Rosenkränzchen seine Zuhörer mit Blick auf die von allen Steuerzahlern finanzierten Bischofsgehälter von monatlich 11.500 Euro wissen:
„Unser Bischof hatte Grund zu trauern. Wir sollten ihn kollektiv bedauern. Er wollte reich und glücklich werden, und ist doch die ärmste Wurst auf Erden. Ich hoffe, er tut Euch allen leid,
denn: er kriegte seinen Steuerbescheid ! Ganz bitterlich hat er geflennt. Der Schäuble nimmt ihm 43 Prozent ! Das war dem Bischof nicht geheuer. Ganz Viele zahlen doch gar keine Steuer:
Arbeitslose, Empfänger kleiner Renten, Kinder, Jugendliche, Studenten, alleinerziehende Mütter. Wie kann das sein? Ist unser Bischof ein armes Schwein ? Oh nein, still schweigt hier Kummer und Harm. Unser Bischof ist nicht arm ! Nur das Bistum ist im Armutsbericht vorn gegen Münster, Köln und Paderborn.“ Und während der „Geist der Zukunft“ die Vorzüge der kommerzialisierten Event-Seelsorge, inklusive Beicht-CD, beschrieb, sang Engel Bert ein Loblied auf das kirchliche Ehrenamt und stellte vor dem Hintergrund der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe in St. Engelbert, St. Mariae Rosenkranz und St. Barbara fest: „Pegida, AFD und alle, die populistisch nur janken, weisen wir mit unserem Engagement in die Schranken. Geht mit eurem menschenverachtendem Gewäsch irgendwohin und leckt uns an der Täsch!“
Dieser Text erschien am 13. Februar 2016 im Neuen Ruhrwort
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