Pflegedienstleiterin Yvonne Helmes und Stiftungsdirektor Nils B. Krog |
Deshalb haben fünf seiner aktuell acht Mitarbeiter eine Zusatzausbildung für Palliativ-Pflege absolviert. Jetzt sind sie in der Lage, immer abgestimmt mit dem jeweils behandelnden Arzt, schmerzlindernde Mittel, wie Morphin, richtig zu verabreichen und zu dosieren, entsprechende Spritzen und Infusionen zu legen und zu geben.
„Das ist die Voraussetzung dafür, dass die sterbenskranken Menschen auch in ihren letzten Wochen noch so etwas wie Lebensqualität erleben können“, weiß die Leiterin des neu aufgestellten ambulanten Pflegedienstes, Yvonne Helmes. Keinen Zweifel lässt sie daran, dass sich weitere Kollegen qualifizieren lassen können und werden. Außerdem will Helmes zusätzliche Fachkräfte für ihren Pflegedienst gewinnen.
„In unseren Köpfen hat sich ganz viel getan. Wir sind weggekommen von der Minutenpflege und nehmen uns viel mehr Zeit für den einzelnen Patienten“, beschreibt Helmes den Mentalitätswandel. Möglich wurde dieser Wandel nicht nur durch die Impulse der Zusatzausbildung, sondern auch durch eine veränderte Finanzierung der Pflegearbeit durch Kranken- und Pflegeversicherung. Denn für Palliativpflege gibt es eine zusätzliche Tagespauschale in Höhe von 100,65 Euro. Sie kann abgerechnet werden, sobald ein Patient mindestens dreimal täglich ambulant gepflegt werden muss.
Darüber hinaus können bestimmte Grundpflegeleistungen einzeln abgerechnet werden. Helmes und Krog machen deutlich, dass der neue Schwerpunkt der Palliativversorgung nicht bedeutet, dass der neue Pflegedienst Pflege Palliativ Ruhr nicht auch weiterhin konventionelle häusliche Grundpflege anbietet. Von hauswirtschaftlichen Dienstleistungen hat sich der Pflegedienst des Evangelischen Kranken- und Versorgungshauses mit seiner Neuausrichtung aber endgültig verabschiedet.
Dieser Text erschien am 13. Februar 2016 in der NRZ und in der WAZ
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