Das neue Leitungsteam des DRK-Bürgertreffs an der Prinzess-Luise-Straße 115 (von links): Britta Ketzer, Kerstin Schier, Claudia Wilbert und die ehrenamtliche Mitarbeiterin Alina Wilbert. |
Aus
dem DRK-Seniorentreff ist im November 2015 der DRK-Bürgertreff
geworden. Der Name ist Programm. „Das, was die Stammgäste der
ehemaligen Altentagesstätte schätzen, bleibt. Aber wir wollen auch
neue Angebote schaffen“, sagt Britta Ketzer. Sie gehört zusammen
mit Kerstin Schier, Claudia Wilbert, deren Nichte Aylina, und den
Eheleuten Inge und Jürgen Maischack zum neuen Lenkungsteam des
Bürgertreffs an der Prinzeß-Luise-Straße 115.
„Anfangs
waren einige der alten Stammgäste irritiert“, gibt die
hauptamtliche Betriebsleiterin Claudia Wilbert zu. Kein Wunder. Über
viereinhalb Jahrzehnte standen Hilde Schmidt und ihr 2013
verstorbener Mann Heinz für den Seniorentreff des Roten Kreuzes.
Jetzt kommt Hilde Schmidt nur noch als Besucherin in das Haus, dessen
Charakter sie geprägt hat.
„Wir
wollen das Rad nicht neu erfinden, aber wir wollen uns mit
zusätzlichen Angeboten breiter aufstellen und so neue Zielgruppen
ansprechen. Vor alle die Leute aus dem Umfeld sollen wissen: Da
kannst du einfach mal hingehen und einen Kaffee trinken oder mit
Nachbarn ins Gespräch kommen. Du kannst dort immer etwas erleben
oder selbst aktiv werden“, beschreibt Britta Ketzer ihr in der
Entwicklung befindliches Konzept. Das will sie jetzt auch verstärkt
in örtlichen Netzwerkgruppen, Schulen, Gemeinden und Vereinen
bekannt machen.
Neben
einem Mittagstisch, Kaffee und Kuchen, dem besonders beliebten
Bingo-Spiel, Tagesausflügen und jahreszeitlichen Festen, sollen auch
Kreativangebote, ein Demenzcafe, gesellige Gesprächskreise oder auch
kulturelle Darbietungen, wie etwa Filmvorführungen, gemeinsames
Singen oder ein Literaturkreis, den Bürgertreff bei allen
Bevölkerungsgruppen bekannt und beliebt machen. Auch Ketzers
Kollegin Schier, mit der die ehemalige Mitarbeiterin der Mülheimer
Seniorendienste einen Betreuungsdienst für dementiell veränderte
Menschen aufgebaut hat, sieht eine große Chance darin, einen
Bürgertreff zu schaffen, „in dem Menschen aus unterschiedlichen
Generationen miteinander ins Gespräch kommen können.“
Britta
Ketzer glaubt an den Erfolg des neuen Bürgertreffs an der
Prinzeß-Luise-Straße. „Das DRK stößt damit in eine Marktlücke,
weil es in den Stadtteilen Broich und Speldorf bisher kein
vergleichbares Bürgerzentrum gibt.“ Dabei macht sie keinen Hehl
daraus, dass das Projekt Bürgertreff nur dann gelingen kann, wenn
sich beim DRK möglichst viele Bürger melden, die sich mit ihren
Talenten ehrenamtlich in den Bürgertreff einbringen. Außerdem will
sie mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit in örtlichen
Netzwerkgruppen, Gemeinden, Schulen und Vereinen dafür sorgen, dass
noch mehr Nachbarn aus Broich und Speldorf davon erfahren, dass aus
dem DRK-Seniorentreff jetzt ein Bürgertreff geworden ist. „Nur
dann können wir die erweiterten Öffnungszeiten aufrechterhalten
oder darüber hinaus auch Angebote für den Sonntag entwickeln“,
unterstreicht Ketzer. „Man muss ja keinen Nebenjob daraus machen.
Wenn sich jemand zwei Stunden pro Woche bei uns engagieren kann, ist
das ja auch schon mal ein Anfang“, betont Schier. „Wir suchen und
brauchen Menschen, die kommunikativ, einfühlsam und kontaktfreudig
sind“, unterstreicht Ketzer.
Derzeit
öffnet der Bürgertreff montags bis freitags zwischen 9 und 17 Uhr
seine Türen für Besucher. Vor dem Generations- und Führungswechsel
an der Prinzeß-Luise-Straße hatten Hilde Schmidt und ihre Helferin
Renate Marquardt den damaligen Seniorentreff nur an drei Tagen der
Woche öffnen können. Aktuell zählt Claudia Wilbert täglich 50 bis
60 Gäste der Generation 66 bis 101 aus allen Stadtteilen, „die vor
allem der Einsamkeit entfliehen und mit anderen Menschen über ihre
Alltagssorgen und Probleme sprechen wollen.“ Dabei überrascht es
die neue DRK-Mitarbeiterin, die ihr bisheriges Berufsleben als
Mode-Direktrice verbracht hat, „wie viel Freude es mir macht, hier
Zeit mit den alten Menschen zu verbringen, ihnen einen schönen Tag
in einem angenehmen Umfeld zu bereiten und dafür auch viel
Dankbarkeit zurückzubekommen.“
Doch
langfristig möchte Ketzer den Bürgertreff zu einem Freizeitzentrum
entwickeln, in dem sich Menschen jeden Alters treffen, um zum
Beispiel einen Kaffee zu trinken, gemeinsam zu spielen, zu singen
oder in einem geselligen Kreis über ihren Alltag austauschen. Auch
thematische Gesprächskreise oder Workshops zu verschiedensten Themen
vom Sicherheits- und Rollatortraining, Computernutzung und Fotografie
bis hin zu Fragen rund um das Thema Pflege kann sich das Leitungsteam
des Bürgertreffs vorstellen.
Der
DRK-Bürgertreff an der Prinzeß-Luise-Straße ist telefonisch unter
der Rufnummer 0208/426563 erreichbar.
Dieser Text erschien oim DRK-Magazin 01/2016
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