Freitag, 26. Februar 2016

So gesehen: Lotto, Liebe und andere Leckerbissen

Sie haben gewonnen“, teilt mir der Inhaber der Lottoannahmestelle mit. Mir stockt der Atem.

Der letzte Gewinn, an den ich mich erinnern kann, ist ein grinsender Gartenzwerg, den ich einer Rosenmontagstombola zu verdanken habe. Er grinst mich bis heute aus meine Wohnzimmerschrank unverschämt gleichmütig an, während ich mich mit meinem Tagwerk herumschlage.

Und jetzt ein Lottogewinn am Aschermittwoch? Das ist ja, wie ein Wunder aus heiterem Himmel. Doch meine Euphorie wird vom Mann hinter der Lottoannahmetheke brutal ausgebremst. „15 Euro“, haut er mir meine Gewinnsumme um die Ohren und grinst dabei so gleichmütig wie mein Gartenzwerg. Bei meinem Pech im Lotto-Spiel muss ich ja demnächst eine unwahrscheinliches Glück in der Liebe haben. Bis es so weit ist, habe ich einen Teil meines Lottogewinns in wunderbare Waffeln investiert, die ich zusammen mit meiner lieben Mutter zum Kaffee verspeist habe. Dabei schmunzeln wir genüsslich vor uns hin und waren uns einig: Liebe geht eben auch durch den Magen.

Dieser Text erschien am 11. Februar 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung

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