Sie haben gewonnen“, teilt mir der Inhaber der Lottoannahmestelle mit. Mir
stockt der Atem.
Der letzte Gewinn, an den ich mich erinnern kann, ist
ein grinsender Gartenzwerg, den ich einer Rosenmontagstombola zu verdanken habe.
Er grinst mich bis heute aus meine Wohnzimmerschrank unverschämt gleichmütig an,
während ich mich mit meinem Tagwerk herumschlage.
Und jetzt ein
Lottogewinn am Aschermittwoch? Das ist ja, wie ein Wunder aus heiterem Himmel.
Doch meine Euphorie wird vom Mann hinter der Lottoannahmetheke brutal
ausgebremst. „15 Euro“, haut er mir meine Gewinnsumme um die Ohren und grinst
dabei so gleichmütig wie mein Gartenzwerg. Bei meinem Pech im Lotto-Spiel muss
ich ja demnächst eine unwahrscheinliches Glück in der Liebe haben. Bis es so
weit ist, habe ich einen Teil meines Lottogewinns in wunderbare Waffeln
investiert, die ich zusammen mit meiner lieben Mutter zum Kaffee verspeist habe.
Dabei schmunzeln wir genüsslich vor uns hin und waren uns einig: Liebe geht eben
auch durch den Magen.
Dieser Text erschien am 11. Februar 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Wo die Kumpel zuhause waren
Der Mülheimer Bergbau ist Geschichte. 1966 machte mit Rosen Blumen gelle die letzte Zeche dicht Punkt Mülheim war damals die erste Bergbau...
-
Jan Sensky vor seinem Dienswagen Wenn Sie ein altes Möbel- oder Kleidungstück oder auch Geschirr zu Hause stehen haben, die noch gut zu ...
-
Früher war alles besser. Und Adel verpflichtet. So denkt man landläufig und irrt. Das zeigt eine Mülheimer Kriminalgeschichte, die sich anno...
-
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt.” Auch dieses Volkslied dürfte die Schildberger Sing- und Spielschar ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen