Höre ich jetzt schon Stimmen. Diesen Eindruck hatte ich beim letzten Einkauf im
Supermarkt. „Der milde Gouda oder lieber Emmentaler? Welche Apfelsorte soll es
den sein? Dann nehme ich also lieber die Schinkenwurst und nicht die Salami.“ So
drang es aus der Tiefes des Raumes an mein Ohr. Nein. Es war keine Durchsage des
supermarktinternen Werbefunks, die da zu hören war. Auch gehörte die Stimme
keinem hilfreichen Verkäufer oder einem aus der Zoohandlung entflogenen Papagei.
Es war ein Mann, der sich mit seinem Handy von seiner Frau durch die Regalgänge
fernsteuern ließ.
So viel zum Thema Emanzipation beim Einkaufen. Welcher
Mann möchte sich nach dem Besuch des Supermarktes von seiner besseren Hälfte
fragen lassen: „Was hast du denn da schon wieder eingekauft?“ Um dieses
Nachspiel zu vermeiden, greift Mann zwischen den Supermarktregalen zum Handy.
Wie konnten wir Männer früher ohne Handy einkaufen, wahrscheinlich nur mit einem
Einkaufszettel, den uns unsere Mutter oder unsere Frau mitgegeben hatte.
Dieser Text erschien am 2. Februar 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung
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