Die ehrenamtlichen Integrationslotsem der Caritas wurden mit der Nikolaus-Groß-Medaille ausgezeichnet |
Der Neujahrsempfang der katholischen Stadtkirche stand diesmal ganz im Zeichen der Flüchtlingskrise. Einerseits wurden die ehrenamtlichen Integrationslotsen des Caritas-Projektes Vis-a-Vis mit der Nikolaus-Groß-Medaille ausgezeichnet. Anderseits warnte Bundestagspräsident Norbert Lammert als Gastredner davor, angesichts der Herausforderungen durch den massenhaften Flüchtlingszustrom in Panik, Kulturpessimismus und Untergangsstimmung zu verfallen.
„Auch
damals standen wir vor einer großen Herausforderung, von der wir
nicht wussten, wie lange sie uns in Anspruch nehmen wird, ob wir sie
bewältigen können und ob wir uns das finanziell leisten können.
Und doch waren wir als Land danach stärker als vorher und froh
darüber, gemeinsam in einem Land leben zu können“, ermutigte
Lammert seine 170 Zuhörer im Pfarrsaal von St. Barbara mit einem
Rückblick auf den Prozess der deutschen Wiedervereinigung in den
Jahren 1989 und 1990.
Bundestagspräsident Norbert Lammert sprach als Gastredner |
Dass
die Begegnung mit Flüchtlingen bereichern kann, machten die
Integrationslotsen David Schick (19) und Diana Tombergs (31)
stellvertretend für ihre Kollegen in Vis-a-Vis-Team der Caritas
deutlich. „Wir haben nicht nur viel Arbeit, sondern auch viel
Freude und Spaß“, berichteten die Beiden mit Blick auf gemeinsame
Fußballspiele oder einen besonders begehrten Kochkurs. Aber auch bei
Arztbesuchen und Ämtergängen oder wenn es etwa Probleme in der
Schule oder in der Kindertagesstätte gibt, stehen die
Integrationslotsen Flüchtlingen bei und helfen ihnen damit, sich in
der für sie zunächst fremden Umgebung zurechtzufinden und
einzuleben.
„Wir
müssen beides tun, effektive hauptamtliche Institutionen schaffen
und das vorhandene ehrenamtliche Engagement hegen und pflegen, damit
es noch möglichst lange fortgesetzt werden kann“, unterstrich
Lammert. Die stellvertretende Geschäftsführerin der Caritas,
Margret Zerres, machte deutlich, dass den 230 hauptamtlichen
Mitarbeitern der örtlichen Caritas etwa genauso viele ehrenamtliche
Mitarbeiter gegenüber stünden. Und weil die seit 1998 geleistete
Integrationsarbeit der Caritas nur einer von ganz vielen
Sozialbereichen ist, in denen die Caritas Menschen in Not hilft, warb
Zerres bei dieser Gelegenheit auch gleich für den Besuch des
Benefizkonzertes „Noten gegen die Not“, das am kommenden Sonntag,
31. Januar, um 17 Uhr in der katholischen Stadtkirche St. Mariae
Geburt mit der Bigband der Mülheimer Luisenschule über die Bühne
gehen und damit hoffentlich möglichst viel Eintrittsgeld in die
Kasse der die katholische Sozialarbeit vor Ort unterstützenden
Caritas-Stiftung fließen lassen wird.
Wer
daran interessiert ist, als ehrenamtlicher Integrationslotse in dem
Caritas-Projekt Vis-a-Vis mitzuarbeiten, sollte sich unter der
Rufnummer: 01761
200 1268, oder unter der E-Mail: hannah.berntgen@caritas-muelheim.de
an
die Caritas-Mitarbeiterin Hannah Berntgen wenden.
Dieser Text erschien am 30. Januar 2016 im Neuen Ruhrwort
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