Im Wort Zeitung steckt nicht von ungefähr das Wort Zeit. Denn während wir Zeitungsleute über die Zeitläufe berichten, läuft uns zuweilen zwischen den Terminen auch schon mal die Zeit davon.
Wehe dem, der wie ich, in solch einer Situation vom gewohnten Pfad abkommt, weil er glaubt, eine Abkürzung entdeckt zu haben, die ihm am Ende so viel Zeit kostet, das aus dem „zu spät“ ein „viel zu spät“ wird.
Hätte ich doch die Weisheit meines alten Volontärsvaters beherzigt: „Hast du es eilig? Dann nimm dir Zeit!“ Denn auch diesmal bewahrheitete sich: „Was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben.“ Gott sei Dank war mein Gesprächspartner ein Gemütsmensch, der viel Zeit hatte, um die Zeitung zu lesen. Außerdem hat er schon so viel(e) Zeit(en) miterlebt, dass es ihm auf eine Viertelstunde auch nicht mehr ankommt. Dem Glücklichen schlägt eben keine Stunde.
Dieser Text erschien am 17. Februar 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung
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