„Tschüss Mama. Ich bin dann mal im Kloster.“ Unter diesem Motto lädt das Jugendpastorale Zentrum am Styrumer Marienplatz Jugendliche ab 16 vom 10. bis 13. Oktober zur Spiritour in die Benediktinerabtei Königsmünster im sauerländischen Meschede ein. Für 50 Euro ist man bei den Besinnungstagen im Kloster dabei. Anmelden können sich Interessierte noch bis zum 13. August bei Sigrid Geiger im Jugendpastoralen Zentrum unter 69 88 110 oder per E-Mail an: sigrid.geiger@bistum-essen.de
Ihre Klostertour hinter sich haben 15 Viertklässler der Grundschule am Steigerweg, die sich mit ihren Lehrern Rainer Endrigkeit und Heike Kahleyß von Wolfgang Geibert durch das Kloster Saarn und sein im Oktober 2008 eröffnetes Museum führen ließen. „Das ist ein Stück kulturelle Bildung. Die Kinder sollen ihren Heimatort und seine Geschichte kennen lernen, um später immer wieder auf Dinge zurückgreifen zu können, die nicht nur im Geschichtsunterricht immer mal wieder auftauchen werden“, erklärt Endrigkeit den pädagogischen Mehrwert der Zeitreise vor der eigenen Haustür.Und tatsächlich kommt die Zeitreise durch die Jahrhunderte von 1214 bis 1808, als in Saarn die Zisterzienserinnen beteten und arbeiteten, beim Nachwuchs gut an.
Die Kinder hören Klosterfreund Geibert aufmerksam zu und stellen gezielte Nachfragen. Besonders „cool“ finden sie die Aussicht, dass sie am Ende ihrer Führung im Klosterkeller, wie einst die Nonnen und Mönche im Scriptorium mit Gänsekiel und Tinte eine mittelalterlich anmutende Urkunde schreiben dürfen.Auch Geiberts Fangfrage, woraus den das früher zum Schreiben benutzte Pergamentpapier hergestellt worden sei, weiß ein Schüler genau zu beantworten: „Damals hatte man kein Papier oder Pappe. Da mussten Kälbern und Schafe das Fell abgezogen werden.“Ins Staunen geraten Schüler und Lehrer dann aber doch, als Geibert ihnen erzählt, dass 300 Kälber oder Schafe daran glauben mussten, um im Mittelalter das für eine Bibel notwendige Pergamentpapier herzustellen. Und für die Niederschrift des Buches der Bücher mussten die Klosterschreiber dann noch einmal ein Jahr lang mit Gänsekiel und Tinte, die zum Beispiel aus Holunderbeeren gewonnen wurde, zu Werke gehen.
„Ich war überrascht, wie viele Handwerke die Nonnen betrieben haben, weil sie ja nichts im Supermarkt kaufen konnten und deshalb fast alles selber gemacht haben“, schildert Schüler Christian Mehlem seinen wichtigsten Eindruck vom Besuch im Kloster. Und seine Mitschülerin Melina Weller kann sich mit dem Schweigegebot im Kloster nicht anfreunden: „Ich hätte nicht ins Kloster gehen können. Ich trinke doch jeden Tag Quasselwasser.“
Dieser Text erschien am 29. Juli 2010 in NRZ und WAZ
Ihre Klostertour hinter sich haben 15 Viertklässler der Grundschule am Steigerweg, die sich mit ihren Lehrern Rainer Endrigkeit und Heike Kahleyß von Wolfgang Geibert durch das Kloster Saarn und sein im Oktober 2008 eröffnetes Museum führen ließen. „Das ist ein Stück kulturelle Bildung. Die Kinder sollen ihren Heimatort und seine Geschichte kennen lernen, um später immer wieder auf Dinge zurückgreifen zu können, die nicht nur im Geschichtsunterricht immer mal wieder auftauchen werden“, erklärt Endrigkeit den pädagogischen Mehrwert der Zeitreise vor der eigenen Haustür.Und tatsächlich kommt die Zeitreise durch die Jahrhunderte von 1214 bis 1808, als in Saarn die Zisterzienserinnen beteten und arbeiteten, beim Nachwuchs gut an.
Die Kinder hören Klosterfreund Geibert aufmerksam zu und stellen gezielte Nachfragen. Besonders „cool“ finden sie die Aussicht, dass sie am Ende ihrer Führung im Klosterkeller, wie einst die Nonnen und Mönche im Scriptorium mit Gänsekiel und Tinte eine mittelalterlich anmutende Urkunde schreiben dürfen.Auch Geiberts Fangfrage, woraus den das früher zum Schreiben benutzte Pergamentpapier hergestellt worden sei, weiß ein Schüler genau zu beantworten: „Damals hatte man kein Papier oder Pappe. Da mussten Kälbern und Schafe das Fell abgezogen werden.“Ins Staunen geraten Schüler und Lehrer dann aber doch, als Geibert ihnen erzählt, dass 300 Kälber oder Schafe daran glauben mussten, um im Mittelalter das für eine Bibel notwendige Pergamentpapier herzustellen. Und für die Niederschrift des Buches der Bücher mussten die Klosterschreiber dann noch einmal ein Jahr lang mit Gänsekiel und Tinte, die zum Beispiel aus Holunderbeeren gewonnen wurde, zu Werke gehen.
„Ich war überrascht, wie viele Handwerke die Nonnen betrieben haben, weil sie ja nichts im Supermarkt kaufen konnten und deshalb fast alles selber gemacht haben“, schildert Schüler Christian Mehlem seinen wichtigsten Eindruck vom Besuch im Kloster. Und seine Mitschülerin Melina Weller kann sich mit dem Schweigegebot im Kloster nicht anfreunden: „Ich hätte nicht ins Kloster gehen können. Ich trinke doch jeden Tag Quasselwasser.“
Dieser Text erschien am 29. Juli 2010 in NRZ und WAZ
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