Eigentlich wollte der Hauptausschuss Groß-Mülheimer Karneval am Samstagabend zwei Spitze Federn für Wortakrobaten aus TV-Journalismus und Show-Business verleihen. Doch der eine Preisträger, Jörg Pilawa, ließ nur per Video-Botschaft und mit Pappnase grüßen, weil er ausgerechnet am Abend des Prinzenballs unaufschiebbare Sendeverpflichtungen hatte. Man vermisste ihn nicht wirklich. Denn Sportreporter-Legende Manfred Breuckmann hielt eine so flotte Laudatio auf den anderen Preisträger, den ZDF-Mann Michael Steinbrecher (Foto: ZDF) , dass man nicht Steinbrecher, sondern lieber Breuckmann die Spitze Feder für Verdienste um das freie und offene Wort verliehen hätte.
Als „ultimative Lobhudelei" hatte Sitzungspräsident Heino Passmann die Laudatio auf den Moderator des Aktuellen Sportstudios angekündigt. Doch es kam anders. Erst schockte Breuckmann den bekennenden BVB-Fan Steinbrecher und sein Publikum im ausverkauften Festsaal der Stadthalle mit der Ankündigung: „Ich werde jetzt etwa 90 Minuten über die Bedeutung des FC Schalke 04 für die Menschheitsgeschichte sprechen." Mit dieser Provaktion, der der Laudator dann aber „eine Expertise darüber" folgen ließ, „ob und warum Michael Steinbrecher die Spitze Feder verdient", habe, hatte Breuckmann schon die ersten Lacher auf seiner Seite.
Das blieb auch so, als er so manches Argument in seiner Preisrede ins Feld führte, das buchstäblich an den Haaren herbeigezogen war, etwa, wenn er über Steinbrecher die These aufstellte: „Wer früher in futuristischen Sakkos und heute immer noch mit Rokkokolocken im Fernsehen moderiert, der hat Humor und Witz." Nicht alles hörte sich wie eine Lobrede an, was Breuckmann über Steinbrecher zu berichten wusste. Als Jugendfußballer sei er bei Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach und Westfalia Herne auch als „Knochenbrecher mit der Nummer 2" unterwegs gewesen. Sein spitzer Nachsatz: „Oben lächeln und unten treten. Das können die auch beim Fernsehen" saß. Dabei dachte mancher im Saal vielleicht eher an Hessens Ministerpräsident Roland Koch und das politische Bauerntheater um die Abwahl des ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender, als an den eher sanftmütig dreinblickenden ZDF-Moderator mit seinen engelsgleichen Locken. Doch Breuckmann wusste es besser. Steinbrecher, so Breuckmann, sei, entgegen anderslautender Meinungen „nicht der Ziehvater der flauschigen Moderation."
Vielmehr pirsche sich Steinbrecher an seine Gesprächspartner „sanft heran, um dann mit seinem Mikrofon und der Kamera erbarmungslos zuzustechen." Der Preisträger selbst, dessen Dankesrede leider nicht mit spitzer Feder geschrieben war und durchaus pointierter und origineller hätte ausfallen können, bescheinigte Breuckmann in seiner Laudatio „tolle Worte" gefunden zu haben. Die Verleihung der Spitzen Feder wertete Steinbrecher für sich als Neuanfang in Sachen Karneval. Er berichtete von seinem Kindheitstrauma beim Karneval in Castrop-Rauxel, als Narrenkappenträger den vierjährigen Michael wegjagten, der unbedingt auf der Bühne ein Lied singen wollte. Es war wiederum Laudator Breuckmann, der dieses Trauma Steinbrechers 40 Jahre danach therapierte, indem er mit dem Preisträger sein Lied „I am Your Radio" schmetterte. Die Jecken hörten es gerne.
Als „ultimative Lobhudelei" hatte Sitzungspräsident Heino Passmann die Laudatio auf den Moderator des Aktuellen Sportstudios angekündigt. Doch es kam anders. Erst schockte Breuckmann den bekennenden BVB-Fan Steinbrecher und sein Publikum im ausverkauften Festsaal der Stadthalle mit der Ankündigung: „Ich werde jetzt etwa 90 Minuten über die Bedeutung des FC Schalke 04 für die Menschheitsgeschichte sprechen." Mit dieser Provaktion, der der Laudator dann aber „eine Expertise darüber" folgen ließ, „ob und warum Michael Steinbrecher die Spitze Feder verdient", habe, hatte Breuckmann schon die ersten Lacher auf seiner Seite.
Das blieb auch so, als er so manches Argument in seiner Preisrede ins Feld führte, das buchstäblich an den Haaren herbeigezogen war, etwa, wenn er über Steinbrecher die These aufstellte: „Wer früher in futuristischen Sakkos und heute immer noch mit Rokkokolocken im Fernsehen moderiert, der hat Humor und Witz." Nicht alles hörte sich wie eine Lobrede an, was Breuckmann über Steinbrecher zu berichten wusste. Als Jugendfußballer sei er bei Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach und Westfalia Herne auch als „Knochenbrecher mit der Nummer 2" unterwegs gewesen. Sein spitzer Nachsatz: „Oben lächeln und unten treten. Das können die auch beim Fernsehen" saß. Dabei dachte mancher im Saal vielleicht eher an Hessens Ministerpräsident Roland Koch und das politische Bauerntheater um die Abwahl des ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender, als an den eher sanftmütig dreinblickenden ZDF-Moderator mit seinen engelsgleichen Locken. Doch Breuckmann wusste es besser. Steinbrecher, so Breuckmann, sei, entgegen anderslautender Meinungen „nicht der Ziehvater der flauschigen Moderation."
Vielmehr pirsche sich Steinbrecher an seine Gesprächspartner „sanft heran, um dann mit seinem Mikrofon und der Kamera erbarmungslos zuzustechen." Der Preisträger selbst, dessen Dankesrede leider nicht mit spitzer Feder geschrieben war und durchaus pointierter und origineller hätte ausfallen können, bescheinigte Breuckmann in seiner Laudatio „tolle Worte" gefunden zu haben. Die Verleihung der Spitzen Feder wertete Steinbrecher für sich als Neuanfang in Sachen Karneval. Er berichtete von seinem Kindheitstrauma beim Karneval in Castrop-Rauxel, als Narrenkappenträger den vierjährigen Michael wegjagten, der unbedingt auf der Bühne ein Lied singen wollte. Es war wiederum Laudator Breuckmann, der dieses Trauma Steinbrechers 40 Jahre danach therapierte, indem er mit dem Preisträger sein Lied „I am Your Radio" schmetterte. Die Jecken hörten es gerne.
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