Sonntag, 10. Juli 2016

So gesehen: Machen wir unser eigenes Spiel

Jetzt haben sich meine Lieblings-verkäufer zwischen Mineralwasser und Weizenmischbrot so was von ins Zeug gelegt, um mich mit ihrem schwarz-rot-goldenen Halsschmuck in patriotische Fußball-Stimmung zu bringen. Und was tun Jogis Jungs? Sie verlieren einfach. Schluss mit Schwarz-Rot-Gold? Mitnichten. Jetzt erreichte mich der Trost-Gutschein einer Buchhandlung. Weil unsere Kicker das französische Tor nicht getroffen haben, sollen wir jetzt zur Beruhigung lesen? Wenn schon Lesen, dann höchstens unseren hoch-bezahlten Fußballern die Leviten. Aber was soll’s? Wir sind ja schon Weltmeister? Da können wir den Europameister-Titel getrost unseren europäischen Haus-Nachbarn Frankreich oder Portugal gönnen. Denn wenn es unseren Nachbarn gut geht, geht es auch uns gut, selbst, wenn wir mal nicht im siebten Fußball-Himmel schweben. Jetzt müssen wir unser eigenes Spiel machen, im schwarz-rot-goldenen Alltag.

Dieser Text erschien am 9. Juli 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung

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