Caritas-Geschäftsführerin Regine Arntz |
Ihre Stellvertretern Margret Zerres |
Künftig
werden nach ihrer Einschätzung mehr den je wohnortnahe und
quartiersbezogene Dienstleistungen und Treffpunkte gebraucht. „Wir
werden gut daran unsere Altentagesstätten, die derzeit doch eher
stiefmütterlich behandelt werden zu Begegnungszentren für Menschen
jeden Alters auszubauen.“ Dabei denkt Arntz nicht nur an einen
Anlaufpunkt für Rat und Hilfe in allen Lebenslagen, sondern auch
einen sozialen Kommunikationsort, an dem man sich etwa auch bei einem
Spielenachmittag oder in einer Kochgruppe begegnen und so der
sozialen Isolierung entgehen kann.
Eine
besondere Herausforderung sehen Zerres und Arntz für das Mülheim
von Morgen im Aufbau von nachbarschaftlichen Netzwerken, die den
zunehmenden Wegfall familiärer Netzwerke zumindest teilweise
kompensieren könnte. Den von der Stadt geförderten Aufbau des
stadtteilorientierten Netzwerkes der Generationen sehen sie deshalb
als Schritt in die richtige Richtung.
Gut
gerüstet sieht das Führungsduo der Caritas die Stadt für ihre
künftig vor allem in Sachen Integration nichtkleiner werdenden
Aufgaben, wenn sie die guten Vernetzung zwischen Stadt,
Sozialverbänden und dem Centrum für bürgerschaftliches Engagement
(CBE) beibehalten und weiter entwickeln kann. „Wir werden unsere
Sozial- und Integrationsarbeit auch künftig nur mit Hilfe
ehrenamtliche Mitarbeiter aufrechterhalten können. Die Beispiele der
Initiative Willkommen in Mülheim und unsere eigenen Projekte, wie
Vis-a-Vis und Familienstart zeigen, dass Menschen immer wieder bereit
sind, sich mit ihrem vielseitigen Wissen ehrenamtlich einzubringen,
aber dieses Ehrenamt muss immer wieder neu angesprochen, angeschoben
und auch auf die Interessen und Fähigkeiten der Ehrenamtlichen
zugeschnitten werden“, unterstreicht Arntz.
Haupt-
und Ehrenamt Hand in Hand. Dieses für die Sozialverbände
lebensnotwendige Tandem kann aus Sicht von Margret Zerres in Zukunft
aber nur dann weiter Fahrt aufnehmen kann, wenn sie durch eine starke
sozialpolitische Lobby unterstützt werden, die in der
finanzpolitischen Debatte deutlich macht, „dass die Finanzierung
von Sozialarbeit am Ende ebenso eine Investition in unsere
Infrastruktur sind, wie der Bau oder die Reparatur von Straßen und
Brücken.“
Dieser Text erschien am 6. Juli 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen