Sabine Klischat |
Während ihres Philosophie- und Germanistikstudiums an der Universität Duisburg-Essen kam sie 1990 zum ersten Mal ins Kloster Saarn. Ein Praktikum öffnete die Türen Damals half sie als Praktikantin beim Ruhrsommer aus, plante und organisierte Veranstaltungen, telefonierte mit Künstlern, recherchierte und schrieb Pressetexte oder gestaltete Plakate. „Ein bisschen Journalismus steckt auch heute noch in meiner Arbeit“, sagt Klischat. Auch wenn sie im Mai eine Reihe mit Literaturverfilmungen im Kloster Saarn über die Leinwand flimmern lassen kann, sind Arbeit und Leidenschaft zwei Seiten der selben Medaille. Als Leiterin der Bürgerbegegnungsstätte ist Klischat auch Kommunikatorin und Netzwerkerin. Nur gemeinsam mit anderen Akteuren aus dem Stadtteil, ob Klosterfreunde und Bürgerverein, Männergesangverein oder Buchhandlung, ob Pfarrgemeinde und Katholische öffentliche Bibliothek. Zusammen mit anderen Akteuren läuft das Veranstaltungsprogramm im Kloster Saarn erst richtig rund.
„Diese Stelle zu bekommen, war für mich ein großer Glücksfall“, sagt Klischat. Denn, wie das Leben so spielte, wechselte ihre Vorgängerin, Karin Braun, just in dem Moment in einen anderen Arbeitsbereich des städtischen Kulturbetriebes, als sie ihr Studium abgeschlossen hatte.
Dankbar ist Sabine Klischat auch dafür, dass sie nach der Geburt ihres Sohnes, Moritz, mit Silke Steinen eine tatkräftige und hilfreiche Kollegin bekommen hat, die es ihr ermöglicht an einem Tag der Woche frei zu haben und so Familien- und Berufsleben besser unter einen Hut bringen zu können. Klischat schätzt, dass jedes Jahr rund 8000 Menschen die über 30 Konzerte, Ausstellungen und Theateraufführungen im Kloster Saarn besuchen. „Die vor 25 Jahren eröffnete Bürgerbegegnungsstätte sorgt für kurze Wege zur Kultur“, findet Klischat.
Und auch wenn sie nur für das weltliche Geschehen im Kloster zuständig ist, spürt Sabine Klischat auch heute noch bei ihrer Arbeit, „die spirituelle und beruhigende Atmosphäre dieses geistlichen Ortes, an dem über 600 Jahre gebetet und gearbeitet wurde.“ Und sie freut sich darüber, dass das Angebot und die Atmosphäre dieses besonderen Ortes auch in der heutigen Schnelllebigkeit vom Publikum dankbar angenommen wird.
Dieser Text erschien am 5. Dezember 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung
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