Hans Klingels |
Ob der Prinzenball oder der Rosenmontagszug organisiert werden müssen, ob der Narrenkurier mit Geld einbringenden Anzeigen und lesenswerten Texten rund um das karnevalistische Treiben gefüllt werden muss: Klingels legt los.
„Alleine wäre da nichts zu machen. Das Tolle am Karneval ist, dass seine Aktiven wie eine Familie sind“, sagt Klingels. Natürlich gebe es da auch mal Streit, „weil man sich nicht immer nur beliebt machen kann.“ Aber am Ende zögen doch alle an einem Strang, um Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und sie den Alltag für ein paar Stunden vergessen zu lassen.
„Ich bin eigentlich ein ernster und kein extrovertierter Typ“, betont Klingels. Trotzdem sieht man ihn seit einigen Jahren auch immer öfter als Moderator und Sitzungspräsidenten, mal bei Veranstaltungen des Hauptausschusses oder auch bei der KG Stadtwache, die das Organisationstalent vor einigen Jahren als Vorsitzenden anheuerte.
„Der Karneval hat mir viel gegeben. Ich habe viele Freunde gewonnen und meinen persönlichen Horizont erweitert“, resümiert er im Gespräch mit dieser Zeitung.
Klingels schätzt, dass er jährlich etwa 1000 Stunden in seine ehrenamtliche Arbeit investiert. Die steckt er nicht nur in seinen Dienst am Frohsinn, sondern auch in sein Ehrenamt als Vorsitzender des Fördervereins für Turnier- und Reitsport.
Zu diesem Verein kam er ebenfalls durch familiäre Bande, als seine Tochter Denise 1986 durch eine Freundin ihre Freude am Reiten entdeckte. Davor hatte er sein Organisationstalent bereits im sogenannten „Vergnügungsausschuss“ des Tennis-Clubs Heißen eingebracht. Der Mann geht offensichtlich an keinem Ehrenamt vorbei. Klingels formuliert es so: „Ich habe eine Schwäche. Ich mache immer den Mund auf, wenn mir etwas nicht gefällt. Und dann bekomme ich zu hören: Mach es doch besser!“ Und dann macht er es einfach, wie es in seinen Augen besser ist. Und, das gibt er freimütig zu: „Ich erkläre anderen gerne, wie etwas besser funktionieren kann, wenn sie etwas so machen, wie ich es mir vorstelle.“ Mit so einer Vorliebe ist man wohl der geborene Geschäftsführer.
Auch wenn es im Karneval nicht ohne Geld geht und der kommunikative Kaufmann gefragt ist, um einträgliche Kontakte für den Frohsinn zu knüpfen, sieht er das Hauptanliegen des organisierten Karnevals vor allem als ein soziales. „Wir gehen in alle Altheime und bringen den Senioren ein Stück Lebensfreude mit. Und wir sorgen mit unseren Tanzgarden, Musikzügen und anderen Gruppen dafür, dass Kinder und Jugendliche mit einer vernünftigen Freizeitgestaltung und wertvollen sozialen Kontakten von der Straße geholt werden.“
Dieser Text erschien am 28. Dezember 2015 in der NRZ und in der WAZ
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