Mittwoch, 14. Oktober 2009

Was man über das Thema Augengesundheit wissen sollte: Ein Beitrag zur Woche des Sehens


Dr. Cay Christian Lösche leitet seit 1995 die Augenklinik des Evangelischen Krankenhauses, in der jährlich 20.000 Patienten behandelt werden. Deshalb war er für mich der richtige Ansprechpartner, um in der bundesweiten Aktions-Woche des Sehens das Thema Augengesundheit zu beleuchten.
Lösche bestätigte aus seiner Praxis meine Vermutung, dass wir aufgrund des demografischen Wandels mit einer steigenden Zahl von Augenerkrankungen rechnen müssen. Laut Lösche benötigen mehr als 50 Prozent der Bevölkerung aufgrund einer altersbedingten Fehlsichtigkeit die Korrektur durch eine Brille. Die altersbedingte Fehlsichtigkeit, die bereits ab dem 45. Lebensjahr eintritt, wird dadurch erzeugt, dass das Licht auf der Netzhaut nicht mehr ausreichend gebrochen werden kann. Diese schwindende Brechkraft, die dazu führt, dass man Dinge im Nahbereich nicht mehr fokusieren kann, muss dann durch eine dem Auge vorgeschobene Brillen-Linse ausgeglichen werden.

Entkräften konnte Lösche das weitverbreitete Vorurteil, dass Computer- und Bildschirmarbeit langfristig die Sehkraft beeinträchtige. Allerdings räumt Lösche eine gewisse Belastung ein, die auch zu Kopfschmerzen führen könne, wenn ein individuelle Fehlsichtigkeit nicht durch eine Brille korregiert werde.


Was mich überraschte, war die Tatsache, dass es vor allem die Lichteinstrahlung ist, der wir lebenslang ausgesetzt sind, die auf Dauer zu einer Schädigung unserer Sehzellen und damit auch zu einer Beeinträchtigung unserer Sehkraft führen kann. Weniger Licht ist also für unser Auge doch mehr. Und wer in die Sonne geht oder sich sogar regelmäßig in den Bergen aufhällt, sollte die Sonnenbrille nicht vergessen, die UV-Strahlen und blaue Lichtanteile herausfiltert. Auch grünes Gemüse und Obst, wie Paprika und Broccoli, können uns die Vitamine (C, D und E) zuführen, die als natürliche Schutzfilter wirken und damit das Risiko senken, zum Beispiel an einer Makuladgeneration zu erkranken.

Neben dem Grauen Star (der in Deutschland jährlich rund 600.000 Mal operiert wird) und dem Grünen Star sowie dem Diabetes ist die Makuladegeneration im Alter die am häufigsten auftretenden Augenerkrankungen.
Während der Graue Star, eine Eintrübung unserer Augenlinse, in anderen unterentwickelten Teilen der Welt die häufigste Erblindungsursache darstellt, kann er bei uns in der westlichen Welt relativ einfach und sicher mit einer etwa zehnminütigen Operation behoben werden. Sehr viel gefährlicher werden dem Augenlicht die Makuladegeneration, der Grüne Star und die Folgen des Diabetes. Denn hier wird der Sehnerv angegriffen, kommt es zu einem Absterben von Sehzellen. Ursachen hierfür können neben einem zu hohen Augeninnendruck auch Durchblutungs- und Stoffwechselstörungen sein. Die Degeneration der Makula, dem schärfsten Punkt unseres Sehens und der Grüne Star sind hierzulande die häufigsten Ursachen für eine Erblindung.

Um solch bedrohliche Augenerkrankungen rechtzeitig erkennen und behandeln zu können, rät der Chefarzt der Mülheimer Augenklinik, mindestens einmal pro Jahr den Augenarzt zu vorsichtshalber zu konsultieren.
Weitere Informationen über Dr. Cay Christian Lösche und die Augenklinik des Evangelischen Krankenhauses finden Sie auf der Internetseite: www.evkmh.de unter der Rubrik "Unsere Fachabteilungen"

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