Montag, 19. Oktober 2009

Ruhr trifft Waterkant - Eindrücke von einem Shanty-Konzert im Handelshof


Mit musikalischen Grüßen von der Waterkant, die mal schwungvoll, mal melancholisch von Gitarren und Akkordeonklängen untermalt wurden, begeisterten der Chor der Marinekameradschaft und seine Gäste vom Shanty-Chor Gelting am Samstagabend ihre Zuhörer im gut besuchten Festsaal des Handelshofes. Dabei zeigte sich schon auf den ersten Blick eine Gemeinsamkeit. Beide Männerchöre wurden von einer Steuerfrau musikalisch auf Kurs gehalten.

So besangen die blauen Jungs von der Marinekameradschaft unter der Stabführung von Stefanie Melisch zum Beispiel "die Windjammern, die kommen und das Fernweh zurückbringen" oder den "Rum von Jamaika", den die "Matrosen von allen Spirituosen" vermeintlich am liebsten trinken. Mal auf Plattdeutsch, mal auf Englisch erzählte der von Maianne Lüschbrink dirigierte Shanty-Chor aus Gelting an der Ostsee nicht nur von der Romantik, sondern auch vom harten Arbeitsleben an Bord.


Kein Wunder, dass die Matrosen den Frust über ihr schikanenreiches, gefährliches und oft schlecht bezahltes Arbeitsleben mit Alkohol herunter spülten und sich dann zum Beispiel fragten: "What shall wi do with the drunken Sailor?" (Was sollen wir mit dem betrunkenen Seemann anfangen?" Dazu passte auch die alte Arbeitskluft, in die sich die Geltinger gewandet hatten und ihr Geschenk für die Mülheimer Gastgeber, eine kleine Truhe mit Flensburger Rum. Die Chorbrüder der Marinekameradschaft revanchierten sich mit der vermeintlichen Wegzehrung der Mülheimer Bergleute, Schnaps und Speck. Der Chor der 1900 gegründeten Marinekameradschaft wurde 2001 von dem inzwischen verstorbenen Buchhändler Lothar Gnoth ins Leben gerufen und zählt inzwischen 44 Sänger, die sich wöchentlich zur Probe im Handelshof treffen. Neue Mitsänger sind immer willkommen. Auskunft gibt der Baas des Chores, Heinz Lipski unter der Rufnummer: 0208/424357

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Menschen bewegen Menschen

  Beim Thema Seelsorge denkt man nicht ans Radfahren. Und "Radfahrern", die nach unten treten, aber nach oben buckeln, ist alles z...