Unsere Verwaltung ist ihrer Zeit voraus. Das merkte ich, als ich jetzt in unserer Lokalausgabe las, dass es höchste Zeit werde, die Martinszüge anzumelden. Meines Wissens kommt Sankt Martin doch erst im November. Mahlen die Mühlen der Verwaltung so langsam, dass die Veranstalter von Martinszügen schon jetzt ins Schwitzen kommen müssen, ohne, dass sie dafür am Ruhrstrand oder anderswo in der Sonne brutzeln müssten.
Aber nein. Heiliger Bürokratius hilf. In so unsicheren Zeiten, wie diesen kann man nicht nur im Rathaus nicht früh genug auf Nummer sicher gehen. Und so müssen jetzt auch Veranstalter von Martinszügen schon im Sommer über ihren Sicherheitskonzepten brüten. Sankt Martin könnte als Bote der Nächstenliebe bei seinem Lichterzug ja vom Pferd fallen, während er seinen Mantel teilt oder sich an einer Laterne die Finger verbrennen. „Denn das Leben ist“, wie schon Erich Kästner uns einst wissen ließ, „immer lebensgefährlich.“ Ich fürchte nur, dieses Restrisiko wird auch das beste Sicherheitskonzept nicht 100-prozentig ausschließen können. Doch keine Angst, liebe Martinszugplaner. Die Nervennahrung für eure schweißtreibende Sommerschreibtischarbeit kommt schon bald in die Supermarktregale: die ersten Dominosteine und Lebkuchenherzen.
Dieser Text erschien am 18. August 2016 in der Neuen Ruhr Zeitung
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