Kirche in der Stadt: Ein Blick auf die Marien- und die Petrikirche |
Darum tun sich viele Menschen schwer mit der frohen Botschaft von der Erlösung durch Christus, die Auferstehung von den Toten und dem ewigen Leben bei Gott.
Vor diesem Hintergrund äußern sich Mülheimer Geistliche in dieser Zeitung zu ihrem Oster-Glauben und was sie zum Osterfest ihren Mitbürgern mit auf den Weg geben wollen.
Gottes Liebe leben und weitergeben.
Reinhard Sprafke |
Diakon Reinhard Sprafke aus St. Narbara in Dümpten sagt: „Ostern ist für mich die höchste Hoffnung der Menschheit, die das Leben lebenswert macht. Sie steht dafür, dass Leid und Tod in unserem Leben nicht das letzte Wort sind und das der Mensch, dessen Körper vergänglich ist, mit Leib und Seele in der Liebe Gottes geborgen ist, eine Liebe, die wir als Christen im Alltag begeistert und mit Hingabe und Vertrauen auf Gott weitergeben sollten. Wir spüren es selbst, dass wir mit unseren lieben Verstorbenen über den Tod hinaus verbunden sind und das etwas gibt, was über unser irdisches Leben und unser Verstehen hinaus geht.“
Michael Manz |
Für Pfarrer Michael Manz aus der Evangelischen bedeutet Ostern, „Stolpern, hinfallen, den Staub vom Dreck dieser Welt wieder abschütteln, sich “Kopf-hoch!” sagen oder sagen-lassen, wieder aufstehen, den Blick auch bei grauen Wolken in Richtung Sonne wenden, Kraft schöpfen, sich wieder auf den Weg machen, die Hand Gottes oder seiner Boten ergreifen ... immer wieder aufs Neue und wider allem Terror derer, die uns zu Fall bringen wollen.“
Michael Janßen |
Ulrich Schreyer |
Der evangelische Predikant und Geschäftsführer des Diakoniewerkes, Arbeit & Kultur, Ulrich Schreyer erklärt: „Die fröhliche Botschaft zu Ostern ist zugleich ein Auftrag.
Wenn wir Christen die Auferstehung von den Toten für uns selber annehmen, dann können wir nicht anders, als das tun, wozu uns Gottes guter Geist treibt, nämlich der Wahrheit die Ehre zu geben, da wo die Lüge regiert und Frieden zu stiften, auch wenn wir zwischen den Stühlen sitzen. Es gibt keine christliche Botschaft ohne Konsequenz.“
Oskar Dierbach |
Ekkart Vetter |
Der Pastor der evangelisch-freikirchlichen Christus-Gemeinde Ekkart Vetter untersreicht mit Blick auf Ostern: „„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.“ Dietrich Bonhoeffer, der dies gesagt hat, hätte allen Grund zum Verzweifeln gehabt. Er wurde 1945 im KZ Flossenbürg ermordet. Bonhoeffer wusste: In Jesus Christus kommt beides zusammen, radikal erduldetes Leid (Karfreitag) und neues Leben, das den Tod überwunden hat (Ostern). Seit der Auferstehung Jesu ist der Tod keine Sackgasse mehr, sondern die Zubringerstraße zu neuem Leben, hier und in Ewigkeit.“
Katrin Schirmer bei der Arbeit |
Pfarrerin Katrin Schirmer aus Speldorf sagt: „Terror und Hass, den wir diese Tage wieder erleben müssen, in Dortmund, in Stockholm und anderswo lassen uns oft am Leben verzweifeln.Darum feiern wir Ostern: den christlichen Protestruf gegen den Tod.Das letzte Wort haben nicht Leid und Tod.Auferstehung heißt: das Leben siegt! Die Osterbotschaft lautet: Gott sagt Ja zum Leben, zu allen Zeiten.“
Helmut Kämpgen |
Für den evangelischen Pfarrer Helmut Kämpgen, der sich nach seiner Pensionierung im Bürgerverein Eppinghofen engagiert ist es wichtig, zu begreifen: „Gegen Kreuz und Tod Jesu setzt Gott die Auferstehung und das Leben. Das ist ein eindrucksvoller Protest gegen das Leid, das wir Menschen uns gegenseitig antun. Und Mahnung an uns, Ungerechtigkeit und Gewalt entgegenzuwirken, damit das Leben mit all seinen Wundern zur Blüte kommen kann.“
Christoph Pfeiffer (Foto EKIR) |
Und sein evanglischer Amtsbruder Christoph Pfeiffer, der als Seelsorger im Evangelischen Krankenhaus arbeitet, bedeuten Ostern und die damit verbundene frohe christliche Botschaft: „Es ist immer noch die unglaublich großartige Erfahrung der Befreiung, der Befreiung aus einem Leben, das sich nur aus sich selbst versteht, das selbst alles schaffen möchte, das Freiheit missversteht, als „meine“ Freiheit vor der Freiheit aller anderen.
Die Befreiung aus einem Lebensverständnis, das auf Erden zu der großen Trennung zwischen reich und arm führt. Ein Leben, das Krieg und Terror, Beziehungsunfähigkeit und Umweltzerstörung immer im Schlepptau hat, da die einen immer anderen ihre Freiheit und Lebensmöglichkeiten nehmen. Jesu Auferweckung erweckt auch mich zu einem Leben, das frei ist für andere, das Glück im Glück mit anderen erfährt. Ein Leben , in dem Nachhaltigkeit und Verantwortung groß geschrieben werden. Ein Leben, das seine Freiheit ausrichtet an der Freiheit der anderen."
Dieser Text erschien am 15. April 2017 in NRZ/WAZ
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