Montag, 3. April 2017

Heute startet die Woche der Ausbildung: Dazu drei Fragen an den Chef der örtlichen Agentur für Arbeit, Jürgen Koch

Jürgen Koch
Foto Agentur für Arbeit
Am 27. März startet die Agentur für Arbeit eine Woche der Ausbildung, um Schulabgänger, die eine Lehrstelle suchen und Arbeitgeber, die einen Auszubildenden suchen, zusammenzubringen.  Der Vorstandsvorsitzende der Agentur, Jürgen Koch, erläutert, warum ihm diese Themenwoche wichtig ist.

Warum macht eine Woche der Ausbildung Sinn? Die Agentur für Arbeit versucht doch täglich Menschen in Ausbildung zu bekommen?
Ja das stimmt - das ist unsere tägliche Arbeit. Dennoch möchten wir darüber hinaus mit der bundesweiten Woche der Ausbildung die komplette Aufmerksamkeit auf dieses Thema lenken und gezielt Begegnungen zwischen Arbeitgebern und Bewerbern schaffen. Unser Ziel ist es, junge Menschen für eine duale Berufsausbildung zu begeistern und Unternehmen zur Meldung von zusätzlichen Stellen zu motivieren. Dies hat in den vergangenen Jahren gut funktioniert. Es ist für uns eine weitere Chance Betriebe und zukünftige Auszubildende zusammen bringen.

Immer mehr Menschen sind an einer Teilzeitarbeit interessiert, um Familie und Beruf zu vereinbaren. Gibt es eine solche Möglichkeit auch in der Berufsausbildung?
Seit mehr als zehn Jahren, können Berufsausbildungen auch in Teilzeit durchgeführt werden. Die Teilzeitberufsausbildung ist für alle jungen Frauen und Männer interessant, die sich bisher um die Kindererziehung bzw. um die Pflege eines Angehörigen gekümmert haben und aus diesen Gründen keine Berufsausbildung absolvieren konnten. Der Vorteil dieser Ausbildungsform ist, dass die tägliche Anwesenheit im Betrieb verkürzt werden kann. An dem Berufsschulunterricht müssen die Auszubildenden allerdings komplett teilnehmen, um am Ende auch die Abschlussprüfungen schaffen zu können. Die Ausbildungsdauer verändert sich dadurch nicht. Mehr Teilzeitausbildungsangebote erhöhen die Familienfreundlichkeit der Stadt Mülheim.

Wie wird dieses Angebot einer Teilzeitausbildung von Arbeitgebern und Ausbildungssuchenden angenommen?
Es gibt bereits einige Unternehmen in Mülheim, die die Teilzeitberufsausbildung nutzen und damit sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Dennoch dürfen wir bei dem Thema nicht nach lassen und werden weiterhin für diese Ausbildungsform werben, um allen Interessierten einen Ausbildungsplatz zu ermöglichen. Von den jungen Müttern und Vätern wird die Teilzeitausbildung sehr gut angenommen. Sie sind dankbar für diese Möglichkeit- sie sind zudem besonders motiviert und zielstrebig. Durch die Begegnungen, die wir schaffen, möchten wir das Thema greifbarer machen und die Hemmschwellen auf beiden Seiten weiter abbauen.

Dieser Text erschien am 27. März in der NRZ/WAZ


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ihre Wiege stand in Mülheim

  Der Mülheimer Heimatforscher Dirk von Eicken liebt Geschichte(n), die nicht jeder kennt. Eine dieser Geschichten hat er für die  Internets...