Dienstag, 25. April 2017

Leinen los für die 90. Saison der Weißen Flotte

"Kapitän, Nimm uns mit auf die Reise! Mit dem Mülheimer Bötchen
fahren wir so gerne": Der Geschäftsführer der städtischen Betriebe, Joachim Exner (rechts),
Oberbürgermeister Ulrich Scholten (hinten links) und Markus Baloniac von der
Mülheimer Stadtmarketing- und Tourismus-Gesellschaft an Bord der Heinrich Thöne.
Am Karfreitag startet die Weiße Flotte in ihre 90. Saison. An den Osterfeiertagen (14. Bis 17. April) heißt es um 11, 13 und 15 Uhr am Wasserbahnhof „Leinen los“ für die generalüberholte Friedrich Freye, die Mülheim an der Ruhr und die Heinrich Thöne. „Es wäre ja toll, wenn wir im 90. Jahr der Weißen Flotte 90.000 Fahrgäste an Bord begrüßen könnten“, sagt der Chef der städtischen Betriebe und erste Steuermann der Weißen Flotte Joachim Exner.
Am Montag wurde bereits der neue Anleger zum Mintarder Wasserbahnhof geschleppt, um alle Haltestellen der Weißen Flotte zum Saison-Start funktionstüchtig zu sein. Ab dem 29. April, wenn die Hauptsaison beginnt, legen die Schiffe der Weißen Flotte auch um 17 Uhr und sonntags zusätzlich bereits ab 10 Uhr am Wasserbahnhof ab.

Die Großeltern fuhren noch öfter mit der Flotte


Im vergangenen Jahr fuhren insgesamt 65.000 Fahrgäste mit der Weißen Flotte, kein Vergleich mit der 487.000 Passagieren, die die 1927 gegründete Weiße Flotte in ihrer ersten Saison an Bord von insgesamt zehn Schiffen begrüßen konnte.
51 Prozent der Fahrgäste kommen aus Mülheim. 71 Prozent der auswärtigen Touristen kommt aus dem Ruhrgebiet, elf Prozent vom Niederrhein und acht Prozent aus dem Bergischen Land. Apropos Fahrgäste. Die Betriebe der Stadt suchen noch Servicekräfte für den gastronomischen Betrieb an Bord.
„Die Weiße Flotte ist auch heute für unsere Stadt ein touristischer Magnet, aber anders, als vor 90 Jahren, konkurriert sie heute mit wesentlich mehr Freizeitangeboten“, weiß Oberbürgermeister Ulrich Scholten. Gerne erinnert er sich an eine Meisterfahrt der Mannesmann-Röhrenwerke, bei der er als junger Mann hinter der Schiffstheke stand und Bier für die altvorderen Werkskollegen zapfte.

Erinnerungen werden wach


Erinnerungen. Die sollen auch lebendig werden, wenn am 2. Juli im Haus Ruhrnatur, gleich am Wasserbahnhof, eine Ausstellung mit interessanten historischen Dokumenten rund um den 90. Geburtstag der Weißen Flotte ihre Pforten öffnet und dort bis zum 19. Dezember zu sehen sein wird.
Vormerken sollten sich Fans der Weißen Flotte auch das Wochenende des 8. Und 9. Juli. „Das sind die Geburtstage der Weißen Flotte, an denen sie vor 90 Jahren erstmals über die Ruhr in Richtung Kettwig fuhr. An diesem Wochenende dürfen alle Fahrgäste zahlen, was sie wollen“, erzählt Joachim Exner. Normalerweise kostet die einfache Fahrt vom Mülheimer Wasserbahnhof bis zum Kettwiger Wehr 6,50 Euro.

Die Flotte trägt sich selbst


„Wir müssen jedes Jahr mindestens 620.000 Euro erwirtschaften, um eine schwarze Null einzufahren“, erklärt der Chef der städtischen Betriebe, die auch für den Hafen und das Wasserkraftwerk Raffelberg zuständig sind. Allein die Wartung eines Schiffes schlägt mit 50.000 Euro zu Buche.

Apropos Kosten. Exner und die aktuell sieben Kapitäne der Weißen Flotte, die zurzeit von einem Bootsmann unterstützt werden, sind stolz darauf, dass die Weiße Flotte, vor allem dank ihrer beliebten Sonder- und Charterfahrten kein Zuschussbetrieb ist, sondern sogar einen kleinen Gewinn einfahren kann. 66 Sonderfahrten hat die Weiße Flotte in ihrem Programm. Die Zahl der Charterfahrten, beliebt bei Familien- und Betriebsfesten, schwankt jährlich zwischen 30 und 60. Im Jubiläumsjahr stehen unter anderem Sonderfahrten zum Oberhausener Sea Life sowie nach Xanten und Kaiserswerth auf dem Programm.


Dieser Text erschien am 10. April im Lokalkompass und in der Mülheimer Woche

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