Rückblick auf das Jahr 1946 im Bereich Schloßstraße, Viktoriaplatz bzw. Synagogenplatz. Ein Foto (oben) aus dem Stadtarchiv macht es möglich. |
Mit einem Foto aus dem Stadtarchiv schauen wir auf die Schloßstraße und den Viktoriaplatz im Jahr 1946. Heute blicken wir dort auf den Synagogenplatz und den Wochenmarkt. Links sehen wir das Medienhaus und ein Geschäftshaus, das früher ein Modehaus und heute einen Optiker beherbergt. Rechts sehen wir die Ausläufer des Schloss-Centers und eines Drogeriemarktes. 1946 waren auch der damalige Viktoriaplatz und die Schloßstraße von den Zerstörungen des 2. Weltkrieges gezeichnet. Wo sich heute das Medienhaus befindet, wurde damals die im Februar 1945 durch eine Luftmine stark beschädigte Stadtsparkasse wieder instand gesetzt. Die Mitarbeiter der Stadtsparkasse hatten damals im Rathaus und in der Deutschen Bank an der Wallstraße ein Arbeitsasyl gefunden. Im November 1947 konnten sie wieder in die 1909 am Viktoriaplatz eröffnete Sparkasse zurückkehren. An der linken Ecke Schloßstraße/Viktoriaplatz hatte die Stadtbildstelle ihren Sitz.
Die Schloßstraße war eine Hauptverkehrsstraße, auf der ab März 1946 auch die erste Buslinie der städtischen Betriebe zwischen dem heutigen Hauptbahnhof an der Eppinghofer Straße, der Stadtmitte, Saarn und Selbeck pendelte. Die Fahrt kostete 50 Pfennige. Ein Schaffner sorgte dafür, dass niemand schwarzfuhr. Im August 1946 wurde eine zweite Buslinie eröffnet, die die Stadtmitte mit der Heimaterde verband. Wenig später wurden beide Buslinien aber wieder verknüpft und um einen Ast in die Oemberg-Siedlung erweitert. Um 1950 kamen zwei weitere Buslinien zwischen Speldorf und Dümpten sowie zwischen dem Dichterviertel und dem Kettwiger Markt hinzu.
Dieser Text erschien am 6. Februar 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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