Ich bin kein Kostverächter. Man sieht es mir an. Doch an manchen Tagen frage ich
mich, was ich denn heute für mein leibliches Wohl tun soll. Soll ich meiner
Fleischeslust nachgeben oder mit Obst und Gemüse mein Ernährungsgewissen
beruhigen?
Kein Heißhunger, der mich treibt oder ein kulinarischer
Geistesblitz, der meinen Appetit anregen könnte. Da hilft nur der Küchenmeister
Zufall.
Wie schön, dass ein Kollege Geburtstag hat und zur Feier des
Tages selbstgebackenen Apfelkuchen mitgebracht hat. Eine Tasse Kaffee spuckt die
Kaffeemaschine der Redaktion auch noch aus. Herrlich. Doch jetzt fehlt noch
etwas Herzhaftes.
Doch meine Mutter überrascht mich daheim mit
Apfelpfannkuchen und einer Tasse Kaffee dazu. Na, ja. Doppelt gemoppelt hält
besser. Und am späten Nachmittag steht überraschend der Vater vor der Tür. „Ich
wollte mal auf eine Tasse Kaffee vorbeikommen. Den Apfelkuchen habe ich gleich
mitgebracht“, flötet er und ist maßlos enttäuscht, dass bei mir keine rechte
Euphorie aufkommen will. „Ein Apfel am Tag ersetzt den Arzt“, hält er meiner
Skepsis entgegen. Na, dann: Aller guten Dinge sind bekanntlich 3 und so ein
Apfel hat ja auch Zink und Vitamin C in sich. Und das kann ja in
Erkältungszeiten wie diesen nur helfen. Denke ich und werde am nächsten Tag von
den ersten Anzeichen einer Erkältung überrascht. Von wegen gesunde Äpfel. Und
eines trinke ich jetzt ganz bestimmt nicht, um meinen fröstelenden Körper zu
wärmen. Apfeltee!
Dieser Text erschien am 11. Februar 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Mensch im Mittelalter
Die Interessengemeinschaft Hochgotik ließ die Besucherinnen und Besucher auf Schloss Broich ins 13. Und 14. Jahrhundert reisen und kam dam...
-
Jan Sensky vor seinem Dienswagen Wenn Sie ein altes Möbel- oder Kleidungstück oder auch Geschirr zu Hause stehen haben, die noch gut zu ...
-
Der 30. und 31. Januar ist in meinem Kalender rot angestrichen", erzählt Familienforscherin Bärbel Essers. Dass das so ist, hat mit der...
-
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt.” Auch dieses Volkslied dürfte die Schildberger Sing- und Spielschar ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen