Das Prinzenpaar zu Gast bei der Vorlesestunde im Flüchtlingscamp an det Holzstraße in Broich |
„Du bist der Karnevalsprinz“, weiß ein Junge, der offensichtlich von Kristina Dos Santos Strauß gut vorbereitet worden ist. „Wir hatten hier schon die ehemalige Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld für eine Vorlesestunde zu Gast. Warum sollen nicht auch mal Prinz und Prinzessin vorbeikommen“, sagt die Erzieherin und aktive Karnevalistin, die sich mit ihren Kollegen im Dienste der Johanniter Unfallhilfe hauptberuflich um die 67 Flüchtlingskinder kümmert, die an der Holzstraße mit ihren Eltern leben. Insgesamt haben derzeit 188 Flüchtlinge im kleinen Camp an der Holzstraße ein Zuhause auf Zeit gefunden.
Prinz Klaus, der alle Kinder zum Rosenmontagszug und zum Kinderkarneval ins Forum einlädt, macht seine Sache als Vorleser gut. In der Geschichte, in der der kleine Maulwurf nach dem Tier sucht, das ihm einen Haufen auf den Kopf gesetzt hat, lernen die Kinder ganz nebenbei, was ein Hund, ein Elefant, ein Vogel, ein Schwein oder ein Pferd ist und dass der am Ende als Übeltäter entlarvte Hund in einer Hundehütte zu Hause ist. Alle für sie neuen Worte und Begriffe sprechen sie nach. „Und wie macht ein Schwein?“ fragt Prinz Klaus mit einem Augenzwinkern. Da grunzen die Kinder vergnügt. Nur einige der Kleinen piepen. „Nein. So macht doch der Vogel“, klärt der Prinz auf und zeigt den kleinen Piepmätzen noch einmal das Bild vom Vogel.
Begeistert sind Prinzessin Kerstin und Prinz Klaus, wie schnell die Kinder aus Syrien, dem Irak, dem Iran oder Afghanistan den närrischen Schlachtruf „Uss Mölm, helau!“ drauf haben und dass sie die Tollitäten mit einem kleinen Lied: „Halli, Hallo! Schön, dass Ihr da seid. Schön, dass es euch gibt“ begrüßen. „Hier ist gleich mehr Stimmung drin, als in machen Saal“, lobt Prinzessin Kerstin die kleinen Karnevalsnovizen, die zum guten Schluss für ihren fröhlichen Eifer mit leckeren Teilchen belohnt werden.
Dieser Text erschien am 24. Januar 2017 in NRZ und WAZ
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