Donnerstag, 8. Februar 2018

Ansichten einer närrischen Regentin: Ein Gespräch mit der Mülheimer Stadtprinzessin Janine Müller

Stadtprinzessin Janine Müller mit ihrer Pagin
Karina Pütz beim Prinzenempfang
Ehe Stadtprinzessin Janine I. ab heute auf der närrischen Wolke 7 schwebt, gab die karnevalistische Frontfrau der Lokalredaktion ein ganz bodenständiges Interview.

Frohsinn ohne Frauen. Warum ist das unmöglich?

Was geht überhaupt ohne Frauen?

Karneval ohne das bunte Bild der Frauen, ohne die Emotionen wäre doch nur die Hälfte wert. Es gäbe nur Tanzmajore und Männergarden, und davon nicht wirklich viele. Gut, dass die Emanzipation auch im Karneval Einzug gehalten hat. In den Vereinen findet man inzwischen viele Frauen in führenden Positionen. Dies macht sich auch in den Veranstaltungsprogrammen positiv bemerkbar.

Worüber können Sie als Frau gar nicht lachen?

Über diejenigen, die den Karneval, oder die Öffentlichkeit generell, als Bühne für Belästigungen nutzen und über Witze, die auf Kosten von Minderheiten gemacht werden.

Sollten sich Frauen und Männer zum Narren machen?

Die Welt ist so schon ernst genug. Man sollte sich aus diesem Grund, nicht nur im Karneval zum Narren machen. Der Karneval macht es den Menschen einfacher, mit einem Kostüm in eine andere Rolle zu schlüpfen und dem Alltag zu entfliehen und auch anderen eine Freude zu bereiten. Menschen zum Lachen zu bringen, und auch über sich selber zu lachen. Im Karneval hat man die Gelegenheit, Narr unter Narren zu sein. Narren verbreiten Fröhlichkeit und sagen oft leicht verkleidete Wahrheiten. Narren nimmt man nicht alles so schnell übel.

Was würden Sie als Regentin durchsetzen, wenn Sie nicht nur die Narren, sondern auch die Macht auf Ihrer Seite hätten?

Der Straßenkarneval würde doppelt so lange gefeiert. Es gäbe viel mehr Feiertage, die uns Frauen und unsere Arbeit würdigen.
Intoleranz, Fremdenhass und Trübsinn würden verbannt. In Mülheim würde ich das Rathaus farbenfroher gestalten und nur Menschen mit guter Laune begrüßen. Es würde in Mülheim mindestens einen kostümierten Umzug im Sommer geben. Außerdem würde ich mich für die Belange unseres Nachwuchses einsetzen. Es gäbe wöchentliche Sprechstunden in Kitas und Schulen mit Kindern, Jugendlichen und Lehrern sowie Feste bei denen Jung- und Alt zusammen feiern und sich ergänzen, austauschen und einander helfen.

Muss Aschermittwoch denn wirklich alles vorbei sein?

Natürlich ist nicht alles vorbei. Der Titel der Prinzessin wird abgelegt. Ansonsten nimmt man viel aus der Fünften Jahreszeit mit, etwa den Spaß beim Feiern in der Gesellschaft netter Menschen sollte man auch im stressigen Alltag nicht aus den Augen verlieren. Ich hoffe, die Menschen erhalten sich die Fröhlichkeit und erinnern sich zurück an die unbeschwerte Zeit und freuen sich dann auf die neue Session.


Janine Müller ist 42 Jahre jung, Mitglied der Karnevalsgesellschaft Blau Weiß und Mutter von zwei Töchtern. Zusammen mit ihrem Ehemann Jörg für sie die an der Aktienstraße ansässige Firma Malwerk.

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